Die drei vom Juni-Hochwasser stark betroffenen Gemeinden im Zusamtal im Landkreis Augsburg – Dinkelscherben, Altenmünster und Zusmarshausen – reichen eine gemeinsame Petition beim Bayerischen Landtag ein. Darin fordern die jeweiligen Bürgermeister den Landtag auf, jetzt zu handeln und das Hochwasserrückhaltebecken in Siefenwang auf den Weg zu bringen.
"So schnell wie möglich" soll das Rückhaltebecken entstehen
So schnell wie möglich solle mit dem Bau begonnen werden, spätestens jedoch im ersten Quartal 2025, heißt es in der Petition. Die Petenten setzen noch eine weitere Frist: Es sei unerlässlich, dass das zuständige Wasserwirtschaftsamt bis zum 30. September 2024 einen detaillierten Bauzeitenplan vorlege und die Ausschreibung der Bauarbeiten initiiere.
Zudem müssten die erforderlichen Grundstücksgeschäfte bis zum 31. Oktober 2024 abgeschlossen sein: "Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Region effektiv vor zukünftigen Hochwasserschäden zu schützen." Für das Rückhaltebecken ist ein Retentionsvolumen von 1.250.000 Kubikmetern vorgesehen. Verantwortlich für Planung und Umsetzung des Hochwasserrückhaltebeckens an der Zusam sei der Freistaat Bayern als zuständige Ausbaubehörde.
Die Sorge vor dem nächsten Hochwasser ist groß
Außerdem mahnen die drei Bürgermeister an, die Zusammenarbeit zwischen dem Umweltministerium, dem Wasserwirtschaftsamt, dem Landtag und der kommunalen Ebene müsse verbessert werden. Die Verfahren für den Hochwasserschutz an der Zusam dauerten derzeit zu lange und seien ineffizient.
Es sei jedoch entscheidend, schnell zu handeln, um eine weitere Hochwasserkatastrophe im Zusamtal zu verhindern, heißt es in der Petition: "Die Uhr zeigt bereits fünf nach zwölf; das nächste Hochwasser könnte jeden Tag eintreten. Wir müssen sofortige und effektive Maßnahmen ergreifen, um unsere Gemeinden zu schützen und zukünftige Schäden zu minimieren."
Die ersten Unterschriften sind schon gesammelt
Die verheerenden Überschwemmungen im Juni hätten durch Vorsorgemaßnahmen verhindert werden können. Dass die Gemeinden nicht geschützt waren, liege in der Verantwortung des Freistaats.
Laut dem Ersten Bürgermeister von Dinkelscherben, Edgar Kalb, haben die Petition allein in Dinkelscherben bereits 1.500 Personen unterschrieben. Das entspricht einem knappen Viertel der Einwohner der Gemeinde. Auch in den anderen Ortschaften werden derzeit Unterschützer-Unterschriften gesammelt. Einreichen wollen die Bürgermeister ihre Petition zur ersten Sitzungswoche des Landtags nach der Sommerpause im September.
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