Einsatzkräfte der Feuerwehr
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Nach dem Brand auf dem Gelände eines Kabelherstellers in Wunsiedel will das Unternehmen Teile seiner Produktion nach Tschechien verlagern.

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Nach Großbrand in Wunsiedel: Produktion zieht teils ins Ausland

Nach Großbrand in Wunsiedel: Produktion zieht teils ins Ausland

Ein Brand hat vor rund einem Monat ein Firmengelände in Wunsiedel schwer beschädigt. Jetzt ist klar: Die Produktionsstätte des Kabelherstellers ist auf absehbare Zeit nicht mehr nutzbar – und zieht deshalb teilweise nach Tschechien um.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Nach dem Großbrand auf dem Gelände des Kabelherstellers Pfisterer in Wunsiedel will das Unternehmen Teile seiner Produktion nach Tschechien abziehen. Wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt, sollen in den kommenden Wochen Maschinen aus Wunsiedel ins rund 120 Kilometer entfernte Kadaň gebracht werden. In der tschechischen Stadt betreibt das Unternehmen bereits ein Werk. Ziel sei es, Lieferengpässe zu vermeiden und die Produktion schnellstmöglich wieder aufzunehmen.

Werksgebäude in Wunsiedel momentan nicht nutzbar

Zwar sei der am Standort Wunsiedel entstandene Schaden geringer als ursprünglich gedacht - einige Maschinen könnten mit überschaubarem Aufwand wieder instand gesetzt werden und versandfertige Ware sei teilweise unversehrt geblieben. Das Werksgebäude in Wunsiedel sei nach dem Großbrand allerdings auf absehbare Zeit nicht mehr nutzbar.

Ob und wann die Maschinen zurück nach Wunsiedel kommen, ist noch nicht klar. Ebenso, was der Umzug der Produktion für die Mitarbeitenden in Wunsiedel bedeutet. Eine entsprechende Anfrage von BR24 will das Unternehmen im Laufe dieses Dienstags schriftlich beantworten.

In einer Mitteilung von Pfisterer heißt es außerdem, man werde die Entscheidung bezüglich des Produktionsumzugs regelmäßig überprüfen und eine langfristige Lösung suchen. Für Mitarbeiter, die nicht in der Produktion beschäftigt sind, seien in Wunsiedel bereits Büroflächen angemietet worden, teilte das Unternehmen mit, das Verbindungsteile für Stromnetze herstellt. An 19 Standorten und fünf Fabriken weltweit sind rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigt. Am Standort Wunsiedel sind es rund 450.

Katastrophenalarm nach Großbrand auf Betriebsgelände

Am Morgen des 10. Septembers hatte ein Feuer große Teile des Firmengeländes in Schutt und Asche gelegt. Auch Einsatzkräfte aus dem benachbarten Tschechien unterstützten die örtlichen Feuerwehren bei der Brandbekämpfung. Das Landratsamt Wunsiedel rief zur besseren Koordination der Einsatzkräfte den Katastrophenfall aus. Anwohner waren gebeten worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Die benachbarte Bahnstrecke zwischen Marktredwitz und Hof musste über Stunden gesperrt werden. Der örtliche Kindergarten wurde geräumt. Zwischen 80 und 100 Beschäftigte der Firma konnten selbstständig das Gebäude verlassen. Nach Angaben des Landratsamtes hatten sich zwei Einsatzkräfte leicht verletzt.

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