Der Großbrand in einem Fabrikgebäude in Wunsiedel ist auch am Morgen danach noch nicht vollständig gelöscht. Einzelne kleine Glutnester seien weiterhin aktiv. Das bestätigt ein Sprecher der Polizei am Mittwochmorgen auf BR-Anfrage. Das Landratsamt spricht von einem verbliebenen Brandherd in der Mitte des Firmengeländes. Der am Dienstag ausgerufene Katastrophenfall wurde am Mittwochmorgen aufgehoben.
Katastrophenfall in Wunsiedel aufgehoben
Demnach habe sich die Situation vor Ort entspannt. Noch immer laufen die Nachlöscharbeiten. Die Brandermittler haben ihre Arbeit vor Ort inzwischen aufgenommen, aber noch nicht abgeschlossen. Das wird laut Polizeisprecher ob der Größe des Brandgeschehens wohl auch einige Zeit dauern. Dann dürfte auch die Schadenshöhe konkreter zu schätzen sein. Ein Schaden in Millionenhöhe ist angesichts der verheerenden Flammen zu erwarten.
In der Nacht zum Mittwoch waren zahlreiche Einsatzkräfte, etwa aus dem Landkreis Bayreuth oder dem Karlsbader Kreis in Tschechien vor Ort. Nach Angaben der Integrierten Leitstelle Hochfranken rückten die tschechischen Kräfte mit einem Teleskop-Gelenkmast-Fahrzeug mit 42 Meter Arbeitshöhe an. Aus dem Landkreis Bayreuth kam ein Löschroboter zum Einsatz.
Die nun anstehenden Arbeiten könnten nun wieder mit den eigenen Kräften bestritten werden. Rauchentwicklung gebe es keine mehr. Auch Verkehrsbehinderungen würden nicht mehr bestehen.
Hunderte Helfer bei Großbrand in Wunsiedel im Einsatz
Am Dienstagmorgen waren die Einsatzkräfte gegen 4 Uhr alarmiert worden. Hunderte Helfer von Feuerwehr, Polizei, THW und Rettungsdienst waren im Einsatz. Nach Angaben des Landratsamtes vom Dienstag haben sich zwei Einsatzkräfte leicht verletzt.
Die Feuerwehrkräfte verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude. Sieben Anwohner wurde vorsorglich evakuiert, auch der Kindergarten in Holenbrunn wurde geschlossen. Die rund 100 Beschäftigten in der Nachtschicht des Unternehmens konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
Katastrophenfall, gesperrte Bahnstrecke und Bürgertelefon
Am Dienstagmittag hatte das Landratsamt den Katastrophenfall ausgerufen. Auch ein Bürgertelefon wurde eingerichtet. Das Gebiet um den Brandort wurde großräumig gesperrt, auch die Bahnstrecke Hof-Marktredwitz war für mehrere Stunden gesperrt. Die Bevölkerung war angehalten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Die Löscharbeiten zogen sich bis in die Nacht.
Nach Angaben des Landratsamtes können Schulbusse am Mittwoch wieder planmäßig fahren. Lediglich die Haltestelle "Bahnhof" in Holenbrunn könne nicht angefahren werden. Der Betrieb im Kindergarten Holenbrunn könne hingegen wieder planmäßig aufgenommen werden. Luftmessungen hätten keine Schadstoffbelastung ergeben. Die Ortsdurchfahrt Holenbrunn sei zudem wieder befahrbar.
Katastrophenschutzübung abgesagt
Eine für das Wochenende im Landkreis Wunsiedel geplante Großübung mit deutschen und tschechischen Einsatzkräften wurde inzwischen abgesagt. Eigentlich sollte ein Waldbrandszenario simuliert werden. Die Belastung der Einsatzkräfte sei durch den Großbrand hoch, deshalb verzichte man auf die Übung und werde sie im kommenden Jahr nachholen, teilte das Landratsamt mit.
Mit Informationen von dpa.
Hinweis: Wir hatten am frühen Mittwochmorgen zunächst geschrieben, der Brand sei vollständig gelöscht. Das war eine Fehlinformation – es gibt noch kleine Glutnester. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Im Video: Großbrand in Wunsiedel
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