Ein Schild mit dem Hinweis auf die Diakonie in Passau
Bildrechte: BR/Katharina Häringer
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Die Passauer Diakonie ist gerettet

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Nach Insolvenz: Diakonie Passau gerettet

Nach Insolvenz: Diakonie Passau gerettet

Im Herbst 2023 hatte die Diakonie Passau Insolvenz angemeldet, unter anderem wegen hoher Energie- und Personalkosten. Einfach aufgeben? Keine Option. Die Diakonie suchte nach einem Ausweg - mit Erfolg. Ein größerer Wohlfahrtsverband springt ein.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Ein Jahr, nachdem die Diakonie in Passau Insolvenz angemeldet hatte, steht nun fest, dass sie unter dem Dach der Diakonie Traunstein weiter bestehen wird. Somit kann ein Großteil der rund 60 Arbeitsplätze erhalten bleiben, informiert die neue Trägerin.

Freude und Erleichterung

"Ich bin unheimlich erleichtert, weil wir unsere Arbeit fortführen können. Das war für die Mitarbeitenden wichtig. Sie haben im letzten Jahr alle weitergearbeitet, ohne zu wissen, wie es weitergeht. Das ist die beste Lösung, die wir für uns finden konnten", freut sich Passaus Diakonie-Vorständin Sabine Aschenbrenner.

Einige Angebote müssen gestrichen werden

Ab 1. Januar 2025 wird die neu gegründete Diakonie Passau gGmbH als hundertprozentige Tochter des Diakonischen Werks Traunsteins weiterarbeiten. Große Teile der Arbeit können fortgeführt werden: darunter zum Beispiel der ambulante Pflegedienst, der sozialpsychiatrische Dienst und das Betreute Wohnen.

Wegfallen werden hingegen die Aids-Beratung und der Betreuungsverein. Beide Angebote wurden schon eingestellt. Auch die Ehe-, Familien- und Lebensberatung sowie die Schuldner- und Insolvenzberatung werden künftig nicht mehr von der Diakonie angeboten. Hier laufen derzeit Gespräche mit anderen Anbietern, die die Beratung möglicherweise bald übernehmen.

Große Diakonie rettet kleine Diakonie

Die Diakonie Traunstein sieht sich gut aufgestellt, um die insolvente "Schwester" aus Passau zu übernehmen, denn das Werk in Traunstein ist deutlich größer. Mit rund 1.400 Mitarbeitenden und 60 Dienststellen gehört es nach eigenen Angaben zu den größten Sozialunternehmen in Südostbayern. Vorstandssprecher Andreas Karau sagt: "Jeder Wohlfahrtsverband braucht wegen gesetzlicher Vorgaben IT, Arbeitssicherheit, Datenschutz. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren Controlling eingeführt und uns in allen Bereichen professionalisiert. Für einen kleinen Verband wie den Passauer ist das nicht mehr leistbar."

Passau: erste Diakonie-Insolvenz in Bayern

Im Herbst 2023 hatte das diakonische Werk Passau Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Es war die erste Trägerin innerhalb der Diakonie-Landschaft in Bayern, die ein Insolvenzverfahren eingeleitet hatte. Die Mitarbeiter kümmern sich um rund 600 Ratsuchende im Großraum Passau und vom Bayerischen Wald bis ins Rottal.

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