Grüne Knollenblätterpilze
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Vorsicht, giftig: Grüne Knollenblätterpilze (Symbolbild)

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Knollenblätterpilze gegessen: Neue Leber für drei Patienten

Knollenblätterpilze gegessen: Neue Leber für drei Patienten

Mehrere Patienten warten aktuell wegen einer Pilzvergiftung auf eine Spenderleber. In Essen haben inzwischen zwei Kinder und ein Erwachsener jeweils ein neues Organ erhalten. Bei einem fünfjährigen Jungen könnte sich die Leber selbst regenerieren.

Nach Vergiftungen durch Knollenblätterpilze sind zwei Kindern und einem Erwachsenen in der Universitätsklinik Essen neue Lebern transplantiert worden. Bei dem vierten Patienten, einem fünfjährigen Jungen, könnte sich die Leber selbst regenerieren, so dass er möglicherweise kein Spenderorgan benötigt. Das teilte die Universitätsmedizin Essen mit. Der Zustand aller Patienten sei stabil. Sie werden demnach weiter engmaschig und intensiv betreut.

Akutes Leberversagen nach Pilzverzehr

Die drei Kinder im Alter zwischen fünf und 15 Jahren sowie der Erwachsene waren vor rund einer Woche mit akuten Vergiftungssymptomen und akutem Leberversagen nach dem Verzehr von Knollenblätterpilzen in die Klinik eingeliefert worden.

Über den Verbund Eurotransplant, der für die Verteilung von Spenderorganen in zahlreichen europäischen Ländern zuständig ist, erhielten eines der Kinder und der Erwachsene bereits vergangene Woche eine Spenderleber, ein weiteres Kind wurde nun mit einem Spenderorgan versorgt.

Suche nach Spenderleber für Patientin in Münster

In Münster wird eine Patientin ebenfalls wegen einer schweren Pilzvergiftung seit einer Woche intensivmedizinisch behandelt. "Die Patientin befindet sich weiterhin in einem kritischen Zustand und muss deshalb noch immer intensivmedizinisch behandelt werden", sagte ein Kliniksprecher auf dpa-Anfrage. Auch in diesem Fall handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Vergiftung mit Knollenblätterpilzen. Eine Spenderleber wird gesucht.

Knollenblätterpilze sind extrem gefährlich

Nach Schätzungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind Knollenblätterpilze für mindestens 80 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen in Deutschland verantwortlich.

Verwechslungsgefahr besteht etwa zwischen Grünem Knollenblätterpilz sowie Champignons oder Täublingen. In schweren Fällen kann es zur Schädigung von Leber oder Nieren bis hin zum Organversagen kommen.

Mit Informationen von AFP und dpa

Zum Nachhören: Gut oder giftig? Welcher Pilz zum Sammeln taugt

Ein voller Korb mit Steinpilzen und ein paar Maronen
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Ein voller Korb mit Steinpilzen und ein paar Maronen (Symbolbild)

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