Im Prozess um eine tödliche Schießerei in der Nürnberger Südstadt erhoffte sich das Gericht am heutigen Donnerstag eigentlich die Aussage eines wichtigen Zeugen. Geladen war ein Opfer, das die Schüsse vom 24. Oktober 2022 durch eine Not-OP überlebte, während eine zweite Person starb. Doch es kam anders: Der 37-jährige Zeuge verweigerte am Morgen die Aussage aus Angst vor der Familie des Angeklagten und davor, sich selbst zu belasten. Dem Antrag des Rechtsanwalt des Opfers hat das Gericht stattgegeben. Da der Mann durch seine Aussage selbst diverser Straftaten bezichtigen könnte, hat er das Recht die Aussage zu verweigern. Ob die Hintergründe des Streits, der schließlich zu den tödlichen Schüssen führte, jemals aufgeklärt werden können, ist unklar.
Drohungen aus dem Umfeld des Angeklagten
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 29 Jahre alte Angeklagte den 37-Jährigen ebenso töten wollte wie seinen Bekannten. Von der Aussage des Überlebenden erhofften sich die Ermittler ursprünglich wichtige Details in Bezug auf das Tatmotiv. Bislang ist nur bekannt, dass es offenbar wegen der Ex-Freundin des 29-Jährigen zum Streit gekommen war.
Schüsse töten einen Mann, zweiter wird schwer verletzt
Als sich die drei Männer im Oktober 2022 in einem Café in der Nürnberger Südstadt zur Aussprache trafen, soll der Angeklagte sofort auf die beiden Männer geschossen haben. Einer von ihnen starb, der andere wurde in Bauch und Oberschenkel getroffen. Eine Notoperation rettete sein Leben.
Der mutmaßliche Schütze flüchtete zunächst, wurde jedoch später in einem Hotel im italienischen Rimini gefasst und nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
Auch Angeklagter schwieg zur mutmaßlichen Tat
Der Angeklagte selbst hatte beim Prozessauftakt am 6. Dezember vergangenen Jahres ebenfalls nichts zu den tödlichen Schüssen gesagt. Im bisherigen Prozessverlauf hat er von seinem Recht zu schweigen Gebrauch gemacht und darauf verzichtet, sich zu erklären.
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