Mehr als eine Million Tonnen Klärschlamm fallen jedes Jahr in München und Umgebung an. 70 Prozent davon werden auf dem Klärwerk Gut Großlappen im Münchner Norden verbrannt. Dort soll nun eine neue Klärschlammverbrennungsanlage gebaut werden. Das hat die Stadt München am Dienstag mitgeteilt. Für das Großprojekt habe der Stadtentwässerungsausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung am Dienstag Kosten in Höhe von 404,5 Millionen Euro genehmigt.
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Neue Anlage soll neben alter Anlage entstehen
Die neue Anlage soll ebenfalls auf dem Klärwerk Gut Großlappen errichtet werden, neben der alten Anlage. Dadurch könne die bestehende Infrastruktur weiter genutzt werden, heißt es in der Pressemitteilung. Nach Angaben der Münchner Stadtentwässerung werde die Betriebs- und Entsorgungssicherheit durch die neue Anlage deutlich erhöht. Die neue Anlage werde außerdem Emissionen "effektiv verringern."
Stadtrat: Wichtiges Projekt für nachhaltige Wirtschaft
Stadtrat Christian Smolka von den Grünen sagt dazu: "Dies ist ein wichtiges Projekt für nachhaltige Kreislaufwirtschaft und ein bedeutender Beitrag zu unseren übergeordneten Klimaschutzzielen." Ein Hauptgrund für den Neubau sei die Klärschlammverordnung der EU. Ab dem Jahr 2029 bestehe die Pflicht, Phosphor aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen.
Die neue Anlage soll laut Stadtentwässerung diese Vorgaben erfüllen, die alte Anlage umzurüsten lohne sich nicht. Der Neubau sei die "wirtschaftlichste und nachhaltigste Lösung". Mit dem Bau der neuen Klärschlammverbrennungsanlage soll Ende 2024 begonnen werden, 2027 oder 2028 soll sie fertig sein.
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