Zwei Wochen lang wird in Dubai um weltweite Klimaziele und den Stopp der Klimaerwärmung diskutiert. Mit 70.000 Teilnehmenden ist es die größte Klimakonferenz, die es jemals gab. Eine etwas überschaubarere Ausgabe einer solchen Veranstaltung findet ab Donnerstag in Bayreuth statt. Bei der sogenannten regionalen Klimakonferenz werden bis zum 12. Dezember zahlreiche gesellschaftliche Akteure aus der Region unter anderem an der Uni Bayreuth konferieren, diskutieren und lokale Lösungen für Umwelt- und Klimaschutz erarbeiten.
Klimaforscher: Veränderungen bei Niederschlägen in Nordbayern
Bei der regionalen Klimakonferenz werden auch Mitglieder der Gruppe "Mikrometeorologie" der Uni Bayreuth zu Wort kommen. Christoph Thomas leitet als Professor diese Forschungsgruppe und erklärt im Gespräch mit BR24, dass in Deutschland schon dramatische Veränderungen des menschengemachten Klimawandels zu sehen seien. Die Temperatur nehme inzwischen in allen Monaten und in allen Jahreszeiten dramatisch zu, so Thomas. "Alle Monate werden wärmer, teilweise sogar um bis zu vier Grad im Vergleich zu den mittleren Monatstemperaturen der 30-Jahre-Perioden."
Beim Jahresniederschlag habe sich in Nordbayern vor allem in den sogenannten Schultermonaten – also beispielsweise im April – viel verändert. Das Frühjahr werde sehr trocken, was zum Beispiel für die Feldfrüchte ein Problem sei. Der September indes werde zunehmend von Starkregenereignissen bestimmt. Die könnten zu Abspülungen und Erosionen führen, wodurch wertvoller Ackerboden verloren gehe. Thomas betont deshalb, dass die Reduktion der Treibhausgase wesentlich schneller vorangehen müsste, als es in den vergangenen 30 Jahren passiert sei.
"Forum1.5" richtet regionale Klimakonferenz in Bayreuth aus
Veranstalter der regionalen Klimakonferenz ist das "Forum1.5". Dahinter verbirgt sich ein Forschungsprojekt der Abteilung für Stadt- und Regionalentwicklung der Universität Bayreuth. Das Projekt will alle Klimainitiativen aus Bayreuth und der Region Oberfranken vereinen. Die Zahl 1.5 spielt auf das Ziel an, die Erwärmung der Erde nicht über 1,5 Grad steigen zu lassen.
Die regionale Klimakonferenz startet am Abend mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung in Bayreuth. Ab Freitag konferieren die Teilnehmer dann in Gruppen. In diesen Teilkonferenzen werden Themen wie Sport, Wirtschaft, Wald oder Nachbarschaft und Wohnen behandelt. Am 12. Dezember beschließt eine Abschlussveranstaltung an der Uni Bayreuth die regionale Klimakonferenz. Auch in Dubai endet an diesem Tag die Weltklimakonferenz.
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