Die ersten Lastwagen rollen auf die Münchner Theresienwiese – die Aufbauarbeiten haben begonnen: Auf der Theresienwiese hat der Aufbau für das 189. Oktoberfest begonnen. Das Festgelände ist nun eine Baustelle und wurde in Teilen bereits umzäunt. Wie genau geht der Aufbau vonstatten?
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Theresienwiese bereits in Teilen gesperrt
Fußgänger und Radfahrer können die Theresienwiese bis zum 28. August noch teilweise überqueren, danach wird das Gelände nach Angaben der Stadt München für den Durchgangsverkehr vollständig gesperrt. Der Aufbau der Wiesn finde in einer festgelegten Reihenfolge statt, erklärt Wiesn-Chef und Wirtschaftsreferent der Stadt München, Clemens Baumgärtner, gegenüber dem BR. Demnach werden bis Ende Juli zunächst die 14 großen Festzelte aufgebaut. Als allererstes steht der Löwenbräu-Turm auf dem Plan.
Nach den großen Festzelten folgten die Mittelbetriebe sowie die Fahrgeschäfte. Dafür werden nach Angaben der Stadt München über 1.000 Lkw-Ladungen auf die Theresienwiese gefahren und rund 13,5 Kilometer Kabel verlegt.
Grund für verlängerte Bauzeit: Steigende Anforderungen
Die Wiesn-Aufbauarbeiten beginnen dieses Jahr zwei Wochen früher als in den vergangenen beiden Jahren. Ein Grund dafür sind laut Baumgärtner die steigenden Anforderungen, wie etwa beim Thema Barrierefreiheit. "Die Zelte brauchen mehr Toiletten, mehr Details und Feinheiten, für die man Zeit braucht", so der Wiesn-Chef.
Hitze beeinflusst den Ablauf des Aufbaus
Ein weiterer Grund für die verlängerte Bauzeit sind laut Baumgärtner die steigenden Temperaturen und die Hitze. Bei 40 Grad in der Sonne ohne Schatten sei die Arbeit vor allem in den Mittagstunden eine enorme Belastung für die Bauarbeiter. "Daher war es uns ein Anliegen, dass die Handwerker ein bisschen mehr Zeit und Luft kriegen", so Baumgärtner. Der Wiesn-Chef wünscht sich eine unfallfreie Baustelle: "Glück auf – vor allem für die Handwerker und Handwerkerinnen, die hier draußen arbeiten." Trotzdem steht die Deadline: Am 21. September beginnt das diesjährige Oktoberfest, bis dahin muss alles fertig sein.
Wiesnchef sieht Diskussionen um Zeltplatz-Vergabe gelassen
Baumgärtner freut sich über den Start des Aufbaus: "Es geht mit dem Start nun weg von dem Theoretischen, also Bewerbungen auswerten und ein paar Klagen dazwischen machen. Es geht nun hin zum praktischen Machen." Baumgärtner bezieht sich hier auf den Streit um die Vergabe der Zeltplätze auf der "Oidn Wiesn".
Hintergrund ist: Dieses Jahr wird das Herzkasperl-Zelt nicht mehr vertreten sein. Stattdessen können Gäste das "Boandlkramerei" besuchen. Wirtschaftsreferent Baumgärtner sieht die Auseinandersetzung gelassen: "Ich habe jedes Jahr auf der Wiesn schon einen Streit gehabt. Ich finde es, etwas flapsig gesagt, auch irgendwie schön, dass es Streit gibt. Denn das zeigt, dass sich die Menschen um die Wiesn kümmern. Dass sie mitfühlen, was da passiert und dass es sie umtreibt."
Bierpreis noch unklar – über 15 Euro möglich
Noch immer ist unklar, was das Bier kosten wird. Mitte der Woche will die Stadt München die Preise bekanntgeben. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Preis für die Maß wohl zumindest in einzelnen Zelten die Marke von 15 Euro knacken wird. Der höchste Preis lag schon im Vorjahr bei 14,90 Euro. In vielen Zelten kostete die Maß 14,50 Euro, im Schnitt lag der Preis bei 14,18 Euro.
Wer entscheidet über den Bierpreis?
Das Prozedere beim Bierpreis: Zunächst reichen Wirte und Brauereien ihre geplanten Getränkepreise, auch für Limo und Mineralwasser, ein. Die Stadt prüft lediglich, ob die Vorstellungen angemessen sind. Auch Mineralwasser kostete 2023 vielfach über zehn Euro. Erstmals gab es 2023 kostenlos Trinkwasser an extra installierten Brunnen. Zehn Stück sollen es dieses Jahr sein, doppelt so viele wie vergangenes Jahr.
Mit Informationen von dpa
Im Video: Aufbauarbeiten des 189. Oktoberfestes
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