Die Pegel der Donau in Niederbayern haben teils historische Tiefststände erreicht. So wird aus Pfelling bei Bogen aktuell ein Wasserstand von 2,25 Metern gemeldet. Das sind drei Zentimeter weniger als der bisher niedrigste Wert aus dem Jahr 2018. Damals lag dieser Pegel bei 2,28 Metern.
Weiter donauaufwärts meldet das dort zuständige Wasserwirtschaftsamt Landshut einen neuen, historischen Tiefststand des Donaupegels Kelheim. Dort lag der Wert laut einer Mitteilung der Behörde gestern bei 1,88 Metern, das sind acht Zentimeter weniger als der bisher niedrigste Wert.
Niedriger Pegel: Angekündigter Regen wird nicht viel bringen
Auch die Grundwasserstände seien inzwischen auf einem teils sehr niedrigen Niveau, so das Wasserwirtschaftsamt. Kleinere Bäche in der Region seien bereits trockengefallen. Die für die nächsten Tage angekündigten Niederschläge würden laut Einschätzung des Amtes nicht ausreichen, um die Situation zu verbessern.
In Deggendorf zeigt der Pegel der Donau aktuell 1,55 Meter. Dort datiert der Rekord-Tiefstwert vom 1. Februar 1895: Damals waren es 1,28 Meter. Ähnlich niedrig war der Donaupegel bei Deggendorf nur in den Jahren zwischen 2000 und 2010. Auch hier sind zahlreiche Sand- und Kiesbänke in der Donau bereits trockengefallen.
Schiffe haben Probleme - Echolot-Boote im Einsatz
Die Frachtschifffahrt auf der Donau ist auf dem Abschnitt zwischen den Schleusen Kachlet bei Passau und Straubing erheblich eingeschränkt. Die Schiffe können nur noch einen Bruchteil ihrer Ladekapazität ausschöpfen.
Das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt vermisst täglich die Fahrrinne mit speziellen Echolot-Booten. Im Bereich der Isarmündung bei Deggendorf kann täglich eine Verlagerung des Schuttkegels, der vom Isarwasser angeschwemmt wird, festgestellt werden. Die Fahrrinne ist an dieser Stelle aktuell nur noch 27 Meter breit, gestern war es noch ein Meter mehr. Normal wäre die Fahrrinne an dieser Stelle rund 40 Meter breit.
Schiffsführer müssen sich selbst erkundigen
Von Amts wegen wird die Schifffahrt auf der Donau wegen Niedrigwasser nicht eingestellt, sagte ein Sprecher der Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes dem BR. Die jeweiligen Schiffsführer seien selbst dafür verantwortlich, sich rechtzeitig über Pegelstände und die Beschaffenheit der Fahrrinne zu informieren.
Gerade bei derart niedrigen Wasserständen sei die Fahrt auf dem noch frei fließenden Donauabschnitt zwischen Vilshofen und Deggendorf eine Herausforderung. Havarien hat es aber bisher nach Kenntnis des BR nicht gegeben.
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