Klimaschutz und Geld verdienen: Das geht im Donaumoos langfristig zusammen. Diesen Optimismus äußert aktuell der Donaumoos-Zweckverband. Es geht dabei um Forschungen nach einem Plastikersatz etwa bei Verpackungen. Geschäftsführer Michael Hafner gibt sich zuversichtlich, dass sich aus Rohrglanzgras und Wiesenheu umweltschonend erzeugte Pflanzenfasern gewinnen lassen, die wiederum in der Verpackungs- und Papierbranche gebraucht werden könnten.
Patentiertes Verfahren weckt Hoffnungen
Zu dieser Einschätzung kommt der Donaumoos-Zweckverband nach einer ausgedehnten Informationsfahrt nach Baden-Württemberg. Dort betreibt die in Lenningen im Kreis Esslingen ansässige Firma "Fibers365" ein patentiertes Steam-Explosion-Verfahren, bei dem durch eine Dampfexplosion das Pflanzenmaterial zerfasert wird. Erste Erfahrungen aus den bisherigen Tests zeigen, dass Rohrglanzgras ein hochwertiges Material mit guten funktionalen Fasereigenschaften ist, so das Unternehmen.
Nasskulturen und Rohrglanzgras wirtschaftlich sinnvoll
Damit steigt das wirtschaftliche Potential von Rohrglanzgras und anderen Nasskulturen. Anders als Mais und Kartoffeln gedeihen sie gut auf feuchten Böden. Das ist wichtig, denn es ist geplant, in Teilen des Donaumooses das Moor wieder zu vernässen. So ließe sich klimaschädliches CO2 im Boden binden.
Gefördertes Projekt im Donaumoos
Die Klimaschutzpläne sind in der Region allerdings teilweise umstritten. Denn bislang leben die Bauern im Donaumoos vom Kartoffelanbau und fürchten deshalb um ihre Existenz. Ein vom Landwirtschaftsministerium mit 100.000 Euro gefördertes Projekt sucht derzeit nach klimafreundlichen Alternativen, zum Beispiel mit Rohrglanzgras.
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