Ein Mann und ein Kind stehen vor einem großen Plakat auf dem steht: "Schützt unsere Heimat! Keine unnötigen Bahntrasse! Bestand modernisieren mit maximalem Lärmschutz"
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Proteste gegen Brenner-Nordzulauf im Landkreis Ebersberg

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Protest gegen Brenner-Nordzulauf im Landkreis Ebersberg

Mehrere Hundert Menschen haben südlich von Grafing bei Ebersberg gegen die Planungen des Brenner-Nordzulaufs demonstriert. Ihre Kritik: Die jetzt geplanten Trassen würden dort Ortsteile abschneiden und die Landschaft zerstören.

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Bei ihren Planungen für den Brenner-Nordzulauf verfolgt die Bahn noch vier mögliche Trassen im Landkreis Ebersberg - zwischen Grafing und Ostermünchen. Alle westlich der Bestandstrecke und alle, so die Kritik der Gegner, würden Ortschaften und Siedlungen voneinander abschneiden - wie auch den Ort Eisendorf. Dort demonstrierten am Samstag mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger gegen die Pläne der Bahn.

Forderung: Erst Ausbau der bestehenden Strecke prüfen

Teils kamen die Demonstrierenden mit Traktoren, teils auf dem Pferd nach Eisendorf, um ihrem Ärger und ihren Sorgen Ausdruck zu verleihen. Unter ihnen auch Mitglieder von BUND Naturschutz und Unterstützer anderer Bürgerinitiativen aus dem Landkreis Rosenheim, beispielsweise aus Tuntenhausen. Man wolle keine neue Trasse, man müsse erstmal prüfen, ob die jetzige Strecke nicht ertüchtig und ausgebaut werden könnte, so der Tenor.

Orte würden voneinander abgeschnitten

Würden die jetzigen Planungen realisiert, dann wären zwei kleine Orte bei Grafing im Landkreis Ebersberg quasi abgeschnitten. Hohe Böschungen und Tunnel würden die Landschaft für immer zerstören, so die Kritiker. Man verstehe nicht, warum der Güterverkehr nicht auf den bisherigen Gleisen fahren könne, da er sowieso langsamer fahren müsse, so kurz vor München.

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Diese vier Trassen zwischen Grafing und Ostermünchen sind derzeit in Planung.

Kritik: Bahn spricht nicht mit Gemeinden

Der Bürgermeister von Grafing, Christian Bauer (CSU), kritisierte, dass die Deutsche Bahn noch keine Gespräche mit ihm gesucht habe. Er wolle die Lösung , die am besten für die Menschen hier vor Ort wären. Stadtrat und Kreistag fordern keinen Neubau, sondern dass die Bestandstrasse ausgebaut wird. Ein durchgängiger Verlauf müsse weiterhin untersucht werden. Man sei nicht grundsätzlich gegen den Brennernordzulauf und wolle auch Güter von der Straße auf die Schiene bringen, so der CSU Politiker, allerdings nicht mit dieser Planung. Die würde Landschaft und Kulturraum zerschneiden.

Bündnis gegen die Ausbau-Pläne

Unterstützung bekamen die Gegner der Trassenplanung vom CSU-Bundestagsabgeordneten Andreas Lenz und der SPD-Landtagsabgeordneten Doris Rauscher, beide wohnen im Landkreis Ebersberg. Man werde sich nächstes Jahr auch mit Vertretern des angrenzenden Landkreis Rosenheim gegen die Ausbau-Pläne zusammenschließen. Einer der Teilnehmer drückte es so aus: Man sei ein gallisches Dorf, werde unbesiegbar bleiben und solange wieder kommen, bis die Pläne geändert seien.

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