Eine Handvoll junger Leute campiert seit Mittwochmittag auf dem Passauer Rathausplatz. Die Aktivisten und Aktivistinnen protestieren damit gegen die in ihren Augen zu lasche Klimapolitik der Stadt Passau. Außerdem fordern sie wirksame Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung.
Mobilitätswende und Klimaneutralität
Das Lager besteht aus einigen Zelten und Pavillons. An einem Holzgestell ist ein großes Schild befestigt. Darauf steht in bunten Lettern: Klimacamp. Die Stadt mache beim Klimaschutz viel zu wenig, sagte Sprecherin Kathrin Renz dem BR. Das Klimaschutz-Konzept, das die Stadt derzeit berate, sei geradezu lächerlich: "Wir brauchen eine Mobilitätswende, fordern Klimaneutralität bis 2030 und bleiben, bis die Stadt auf unsere Forderungen eingeht und ihr Konzept überarbeitet."
Camp nach Augsburger Vorbild
Nach Informationen der Stadtverwaltung ist das Camp zunächst bis 6. November genehmigt. Die Gruppe kündigte allerdings an, "wenn es sein muss, deutlich länger zu bleiben." Vorbild für die Passauer ist das Klimacamp in Augsburg. Seit über einem Jahr campieren dort Klimaschützende ebenfalls direkt neben dem Rathaus.
Umstrittenes Klimaschutz-Konzept
Das über 270 Seiten umfassende Klimaschutzkonzept, das der Stadtrat am kommenden Montag (25.10.) beraten wird, ist durchaus umstritten. Es enthält mehrere Maßnahmen zum Thema Nachhaltigkeit und Energiesparen - u. a. Photovoltaik-Anlagen, die Einführung der „Passau-Becher“, die Umrüstung von Flutlichtanlagen auf LED und Maßnahmen zur E-Mobilität. Vertreter der Umweltparteien halten das Papier für zu wenig ambitioniert. Vor allem kritisieren sie, dass Passau erst im Jahr 2050 klimaneutral werden möchte.
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