Mitglieder nehmen an der Herbsttagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Congress Centrum teil.
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Protestanten beschließen Mega-Kirchenkreis und Frauenquote

Protestanten beschließen Mega-Kirchenkreis und Frauenquote

Die Zahl der Kirchenkreise in der bayerischen evangelischen Kirche wird von sechs auf vier verringert. Das hat am Mittwoch das Kirchenparlament in Amberg beschlossen. Außerdem soll eine flexible Frauenquote für Leitungsämter eingeführt werden.

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Mit zahlreichen Beschlüssen und der Verabschiedung des Haushalts für 2025 ist am Mittwoch die Herbsttagung der Landessynode der evangelischen Landeskirche in Bayern zu Ende gegangen. Die weitreichendste Entscheidung des evangelischen Kirchenparlaments ist die Verringerung der sechs Kirchenkreise auf künftig maximal vier.

Neuer Mega-Kirchenkreis mit 912.000 Protestanten

Der zum 1. März 2025 neu zu bildende Kirchenkreis vereint die Kirchenkreise Augsburg-Schwaben, Regensburg und München-Oberbayern zu einer großen Einheit "Schwaben-Altbayern", in der dann rund 912.000 Evangelische leben.

Spontanen Applaus gab es im Amberger Congresszentrum beim Antrag E119: Mit 63 Ja- zu 22 Nein-Stimmen stimmten die Kirchenparlamentarier für die Einführung einer flexiblen Frauenquote. Die Quote sieht vor, dass alle Führungspositionen der Landeskirche ab der Dekanatsebene zwischen 40 und 60 Prozent von Frauen besetzt werden sollen. Manche weibliche Synodale sprachen von einem historischen Moment.

Flexible Frauenquote für Führungspositionen

Zuvor war im Plenum über das Für und Wider einer solchen Quote diskutiert worden. Kritiker befürchteten, dass eine Vorgabe des Geschlechts die Zahl an Bewerbungen auf eine Stelle zusätzlich einschränke. Befürworter dagegen machten auf die fehlende Gleichberechtigung in der evangelischen Kirche aufmerksam: Während 80 Prozent des theologischen Nachwuchses weiblich sind, liegt die Zahl der Frauen in den Leitungspositionen – in Dekanaten, Kirchenkreisen und bei Abteilungsleitungen im Landeskirchenamt bei unter 30 Prozent.

Millionen-Haushalt beschlossen

Ebenfalls beschlossen hat die Landessynode am Mittwochmorgen den Haushalt für das kommende Jahr. Damit wurde die Planung des landeskirchlichen Finanzchefs Patrick de La Lanne abgesegnet, der mit Einnahmen von 971 Millionen Euro, Ausgaben von 954,8 Millionen Euro und somit mit einem Überschuss von rund 16 Millionen Euro rechnet.

Für 2025 erwartet die Kirche 770 Millionen Euro an Kirchensteuer-Einnahmen. Auch abgesegnet wurde der Jahresabschluss für 2023 mit einem Rekord-Defizit von 83 Millionen Euro.

Mit Informationen von epd

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