Taxi-Schild im nächtlichen München (Symbolbild).
Bildrechte: picture alliance / SZ Photo | Robert Haas

Weil er mit einem Messer auf einen Fahrgast losgegangen sein soll, steht ein Münchner Taxifahrer wegen versuchten Mordes vor Gericht.

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Prozess um versuchten Mord: Münchner Taxifahrer vor Gericht

Weil er mit einem Messer auf einen Fahrgast losgegangen sein soll, steht ein Münchner Taxifahrer derzeit vor Gericht. Die Anklage lautet auf versuchten Mord. Bei der Fahrt im Oktober 2022 soll es zunächst einen Streit ums Rauchen gegeben haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Ein 61-jähriger Taxifahrer muss sich seit Montag (15. Januar 2024) vor dem Münchner Landgericht wegen versuchten Mordes verantworten. Der Münchner soll im Oktober 2022 einen Fahrgast mit einem Messer verletzt haben.

Zigarette aus der Hand geschlagen

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge kam es in der Nacht zum 12. Oktober 2022 zunächst zu einem Streit zwischen dem Münchner Taxifahrer und einem Fahrgast. Dieser soll sich während der Fahrt eine Zigarette angezündet haben. Als Reaktion soll der Taxifahrer angehalten haben, um das Auto herum zur Beifahrerseite gegangen sein und dem Fahrgast durch das geöffnete Fenster die Zigarette aus der Hand geschlagen haben. Als der Fahrgast daraufhin ausstieg, habe der Taxifahrer laut Anklage den Fahrgast mehrmals getreten.

Anklage: Boxschläge, Platzwunde, Messerstiche

Trotz der Schlägerei entschieden sich sowohl der Fahrgast als auch der Taxifahrer, die Fahrt gemeinsam fortzusetzen, so die Staatsanwaltschaft. Allerdings soll der Taxifahrer seinen Fahrgast auch während der Weiterfahrt in den Bauch geboxt haben. Danach habe der Taxifahrer überraschend stark abgebremst, wodurch sich das Opfer eine Platzwunde zuzog. Als der Fahrgast dann schlussendlich ausstieg und vom Taxi wegging, sei der Angeklagte nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft diesem nachgelaufen und habe mit einem Klappmesser auf ihn eingestochen.

Opfer nicht lebensgefährlich verletzt

Das Opfer erlitt eine mehr als 9,8 cm tiefe Stichverletzung in der linken Hüfte. Nach einer Behandlung in der Notaufnahme eines Münchner Krankenhauses konnte der Verletzte noch in derselben Nacht entlassen werden. In Lebensgefahr schwebte das Opfer den Ermittlungen zufolge nicht, den möglichen Tod des Mannes habe der Fahrer dennoch in Kauf genommen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 61-jährigen Münchner Taxifahrer deswegen versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Für den Prozess wurden acht Prozesstage anberaumt.

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