Jetzt ist es offiziell: Die Rallye-WM kommt nächstes Jahr in den Bayerischen Wald und nach Passau. Es handelt sich um ein länderübergreifendes Motorsport-Event. Die Wertungsprüfungen werden nämlich im Dreiländereck Deutschland-Tschechien-Österreich gefahren.
- Zum Artikel: Spektakulär und umstritten: 3-Städte-Rallye im Dreiländereck
Termin Ende Oktober 2023
Der Automobilweltverband FIA hat am Freitagmittag den Termin offiziell bekanntgegeben: Es der 26. bis 29. Oktober. Start ist in Prag geplant, anschließend absolvieren die Teilnehmer Wertungsprüfungen in Tschechien, Österreich und in Niederbayern, hier in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Passau. Der Zieleinlauf und die Siegerzeremonie sind auf dem Rathausplatz in Passau geplant. Laut Veranstalter soll das Messegelände in Passau-Kohlbruck das "Herzstück" der Rallye an den vier Tagen sein.
Motorsport-Großereignis - Weltweite Übertragung
Der Automobilverband ADAC hatte die Bewerbung für die WM eingereicht und erwartet sich 80.000 bis 100.000 Besucher aus ganz Europa. Das Event soll in mehr als 150 Nationen live übertragen werden. ADAC-Sportpräsident Gerd Ennser sieht die Rallye-WM im Dreiländereck als "wichtiges Zeichen in Richtung Völkerverständigung". Das Rennen ist der vorletzte von insgesamt 13 WM-Läufen. Das Finale steigt dann kurz darauf in Japan.
Positive Reaktionen von Landräten und OB
Der Passauer Landrat Raimund Kneidinger hebt in einer ersten Reaktion die lange Tradition des Rallyesports im Landkreis hervor. Durch den nachhaltigen Ansatz des Konzepts habe der nach wie vor seine Berechtigung. Letztlich würden im Bereich des Landkreises Passau weniger Straßen benötigt als in früheren Jahren bei der 3-Städte-Rallye im Bäderdreieck.
Auch Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper freut sich für die zahlreichen Motorsportfans in der Region. Er rechnet mit vielen neuen Gästen in der Stadt und der Region.
Sebastian Gruber, Landrat von Freyung-Grafenau, überzeugt das Konzept mit der modernen Hybrid-Technik und synthetisch hergestellten Kraftstoffen. Das zeige, dass auch der Motorsport seine Hausaufgaben im Bereich der Nachhaltigkeit bereits gemacht habe.
Kritik von Naturschützern
An der WM gibt es aber auch Kritik. Naturschützer bezeichnen sie als Volksbelustigung mit enormem Energieverbrauch. Solche Rennen seien energie- und klimapolitisch aus der Zeit gefallen. Eike Hallitzky, Grünen-Kreisrat und ehemaliger Landeschef, kritisiert die Entscheidung massiv. In einer Mitteilung an die Medien geht er vor allem auf die Energiepreisexplosion in Folge des Krieges ein. Deswegen sei es "die verdammte Pflicht des Landrates und des Kreistags, an jeder Stelle um eine Einsparung bei fossilen Energienträgern zu werben...". Die Rallye-WM sei eine "symbolträchtige Verschwendung", so Hallitzky.
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