Ein schwarzer Audi steht ohne Reifen und Bremsen auf Pflastersteinen aufgebockt.
Bildrechte: Daniel Abt
Audiobeitrag

Unbekannte haben Luxuswägen beim Allgäuer Autoveredler Abt Sportsline auf Pflastersteine aufgebockt und Reifen, Felgen und Bremsen geklaut.

Audiobeitrag
>

Reifenklau bei Luxuswägen: Hoher Schaden für Autotuner

Reifenklau bei Luxuswägen: Hoher Schaden für Autotuner

Unbekannte sind bei dem Allgäuer Tuning-Unternehmen Abt Sportsline eingestiegen und haben Teile von Edelwägen gestohlen. Der Schaden beträgt rund 300.000 Euro. Die Polizei vermutet Profis und geht von einem Zusammenhang zu einem früheren Fall aus.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

"Leute", wendet sich der Kemptener Ex-Rennfahrer Daniel Abt auf Instagram an seine knapp 500.000 Follower, "bei uns ist leider etwas ziemlich Mieses passiert." In einem Reel zeigt der Marketingchef beim Tuning-Unternehmen "Abt Sportsline" einen schwarzen Audi A6 der "Johann Abt Signature Edition", aufgebockt auf Pflastersteinen: "Felgen sowie komplette Bremsanlage sind geklaut worden." Das sei aber nicht alles: Abt zeigt drei weitere Autos, alle im selben Zustand: aufgebockt auf Pflastersteinen, keine Reifen, keine Bremsen.

Mehrere Hunderttausend Euro Schaden

Insgesamt sieben Fahrzeuge seien betroffen – geschätzter Schaden: 250.000 bis 300.000 Euro. Keramikbremsen und Felgen sind teuer, laut Polizei wurden auch Scheinwerfer gestohlen. "Bitter" schreiben User in der Kommentarspalte. Über 800.000 Klicks hat das Video. Bei den beklauten Autos handle es sich um Neuwägen, wie Abt in der Kommentarspalte einem User antwortet, und "ja, sie sind versichert", beruhigt er seine Follower.

Der ehemalige Formel-E-Rennfahrer Daniel Abt ist im Allgäu und darüber hinaus für seine frisierten Luxuswägen bekannt, das Unternehmen von Geschäftsführer Hans-Jürgen Abt vertreibt die Autos auf der ganzen Welt. "Die Täter wussten, was am meisten wert ist, und sind gezielt an die teuren Autos gegangen", erklärt Polizeisprecher Raphael Weppner dem BR. Vermutlich nachts hätten die Täter die Autos aufgebockt und die wertvollen Teile schnell ausgebaut und abtransportiert. Hier waren Profis am Werk, vermutet deshalb die Polizei.

Polizei vermutet Zusammenhang mit anderer Tat

Nur rund zwei Wochen zuvor hat es in Memmingen einen ähnlichen Fall gegeben: Betroffen war auch dort ein hochpreisiges Autohaus, der Schaden wird auf über 100.000 Euro geschätzt. Weil die Taten in kurzem zeitlichen Abstand und nur rund 30 Kilometer voneinander entfernt stattgefunden haben, vermutet die Polizei einen Zusammenhang. "Es ist auch nicht alltäglich, dass wir sowas haben", so Weppner. Außerdem gebe es Parallelen beim Vorgehen der Täter.

Weppner geht davon aus, dass die Täter versuchen könnten, die Beute im Darknet oder im Ausland zu verkaufen. Die Kriminalpolizei Kempten ermittelt, sie stehe dabei auch in Kontakt mit anderen Präsidien in Bayern und in Österreich, um nach ähnlichen Fällen zu fragen. Zudem seien die Dienststellen in der Region sensibilisiert, Streifen würden öfter bei Autohäusern vorbeifahren.

Daniel Abt kontert mit Humor

Der Ex-Rennfahrer und Influencer Daniel Abt lässt sich seine Laune trotzdem nicht verderben. "Dann werden wir einfach einen neuen Trend setzen: Wir machen jetzt den No-Wheel-Trend", scherzt der 32-Jährige in seiner Insta-Story, die Witze gingen ja sowieso schon los. Autos auf Rädern seien ja langweilig, der "neue Shit: Autos aufgebockt, ohne Räder." Bei "Cars & Coffee" dürfe demnächst jeder mal sein Auto bei Abt aufbocken.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!