Pfarrer Claus Ebeling hält einen auf Papier ausgedruckten Entwurf für den Buchdeckel einer Mundart-Bibel auf Fränkisch neben einer herkömmlichen Bibel in den Händen. Mit sprachbegeisterten Fränkinnen und Franken arbeitet er gerade an der Bibel auf Fränkisch.
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Noch gibt es die Fränkische Bibel nur als Ausdruck und nicht als Buch. Pfarrer Claus Ebeling und viele Freiwillige arbeiten an der Übersetzung.

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Ringen um Worte für Fränkische Bibel

Ringen um Worte für Fränkische Bibel

Ein kirchliches Gesangbuch auf Fränkisch, den "Fränggischn Psalder", gibt es schon. Bald soll eine Bibel folgen. Noch haben die Freiwilligen aber viel zu übersetzen – und zu streiten, denn die Bibel-Worte klingen in jeder fränkischen Region anders.

Um die 1.200 Seiten und viele komplexe Texte – die Bibel ins Fränkische zu übersetzen ist eine Mammutaufgabe. Deshalb hat sich der Pfarrer Claus Ebeling aus dem mittelfränkischen Lichtenau (Lkr. Ansbach) für sein Projekt viele Freiwillige aus allen fränkischen Regionen gesucht. Gemeinsam wollen sie eine Bibel auf Fränkisch herausbringen. Ab Ende kommenden Jahres könnte sie erscheinen, sagt Ebeling. Etwa 480 Textabschnitte gilt es bis dahin in Mundart zu übertragen.

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Arbeitskreis "Mundart in der Kirche"

Seit vielen Jahren engagiert sich Ebeling im Arbeitskreis "Mundart in der Kirche", der sich für Gottesdienste und Predigten in Dialekt einsetzt. Inzwischen hat sich der Arbeitskreis als Verein organisiert. Dieser ist nicht nur offen für Franken, sondern soll Mundart-Sprecher aus allen Regionen Deutschlands versammeln.

Vorstand : Dr. HG Koch (Schriftführer), Charlotte Scheffler (2. Vorsitzende), Claus Ebeling (1. Vorsitzender), Fritz Rückert (Kassenverwalter)
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Der Vorstand des Vereins "Mundart in der Kirche".

Mundart erreicht die Herzen

Mit Mundart, meint Ebeling, könne die Kirche die Menschen viel direkter erreichen, denn für viele sei Mundart die Muttersprache. "Muttersprache, wie Mutter tröstet oder Vater die Kinder ruft, hat einfach eine ganz andere Bewegung zum Herzen hin, und deshalb merken wir, dass Mundart ganz anders zu Herzen geht." Man rede bildreicher, ohne komplizierte Begriffe und komme damit dem ganz nahe, wie Jesus zu den Menschen gesprochen habe, meint Ebeling.

Noch kein ganzes Kapitel der Bibel

Den "Fränggischn Psalder", ein Gesangbuch ("Xanxbuch"), hat Claus Ebeling bereits herausgebracht. Doch die Bibel ist viel umfangreicher. Für das Alte Testament hat der Lichtenauer Pfarrer deshalb eine Auswahl getroffen und sich auf die großen Erzählungen und Abschnitte beschränkt, die als Predigttexte vorgesehen sind. "Es sind schon reichlich fertige Textabschnitte vorhanden, bisher aber noch kein ganzes Kapitel", sagt Ebeling. Jeder übersetzte Abschnitt werde dann korrigiert.

Kabbeleien um Formulierungen

Während der Arbeit sei dann aber aufgefallen, dass es gar nicht für jeden Mundart-Bereich Korrektorinnen und Korrektoren gebe. Die Freiwilligen stammen aus allen fränkischen Regionen und sprechen alle ein anderes Fränkisch. "Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht!" – Sätze wie diese aus dem Lukas-Evangelium übersetzt jemand aus Pegnitz anders als jemand aus Hersbruck oder Ochsenfurt. Deshalb habe man nun Regionalgruppen organisiert, in denen sich die Autorinnen und Autoren regelmäßig treffen und gegenseitig korrigieren könnten, erläutert Ebeling. "Da ist ein toller Prozess in Gang gekommen. Da darf sich jeder so viel Zeit nehmen, wie er braucht." Illustriert werden soll die Bibel am Ende mit biblischen Motiven, aufgenommen in Kirchen in Franken.

Datenbank für fränkische Predigttexte geplant

Claus Ebeling hat jedoch schon weitere Pläne. Gerade ist zum fränkischen Gesangbuch eine Weihnachtslieder-CD erschienen. Sieben Musikgruppen aus Mittelfranken und Oberfranken singen und spielen darauf typisch fränkische Advents- und Weihnachtslieder. Außerdem würde der Pfarrer gerne eine Online-Datenbank einrichten, wo alle Interessierten Texte für Gottesdienste auf Fränkisch abrufen können. Er selbst besitzt eine große Sammlung.

Mit Informationen der dpa

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