Keimlinge im trockenen Ackerboden.
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Auch im kommenden Jahr rechnet der Bund Naturschutz Bayern mit zunehmenden Dürreperioden.

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"Rückschrittlich": BUND kritisiert bayerische Staatsregierung

"Rückschrittlich": BUND kritisiert bayerische Staatsregierung

Hitzewellen, Dürre, Hochwasser – auch in Bayern machen sich Klimaveränderungen immer stärker bemerkbar. Deshalb hält der Bund Naturschutz Bayern das Programm der Staatsregierung für unzureichend. Warum die Jahresbilanz insgesamt positiv ausfällt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Hagelkörner so groß wie Tennisbälle, Dürre, Schneechaos – in Bayern gab es in diese Jahr vielerorts außergewöhnliche Wetterereignisse. Und: 2023 war auch das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die Klimaveränderungen werden auch im Freistaat immer spürbarer und die Herausforderungen im Bereich Klima- und Naturschutz wachsen.

Bayerns größter Umweltschutzverband, der Bund Naturschutz (BUND), hat am Donnerstag seine Jahresbilanz vorgestellt. Der Landesvorsitzende Richard Mergner blickt in seiner Erklärung durchaus optimistisch auf das Jahr 2023 zurück, denn der Verband konnte in Bayern große und kleine Erfolge feiern – auch wenn die Politik an vielen Stellen bremst.

Positive Bilanz: Ausstieg aus der Atomenergie

Im April 2023 war nach 35 Jahren Schluss: Das Atomkraftwerk Isar 2 ist vom Netz gegangen und wird nun endgültig zurückgebaut. Das Ende der Kernenergie in Deutschland ist ein großer Meilenstein für Umweltbewegungen und für den Bund Naturschutz, der sich jahrelang für den Atomausstieg eingesetzt hatte. Für den Verband ist das ein großer Schritt in Richtung Energiewende, auch wenn laut Mergner Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Atomkraft weiterhin "schön" rede.

Außerdem konnte das im Nürnberger Reichswald geplante ICE-Werk nach langen Protesten verhindert werden. Mergner betont: "Die grüne Lunge Nürnbergs bleibt damit verschont und für das Werk kann nun ein besserer Standort gefunden werden." Doch auch Kleinen bewegte sich viel: "Wir hatten eine Vielzahl an gewonnenen Gerichtsentscheidungen, wie zum Schutz des Wolfes oder Fischotters", so der Landesvorsitzende.

Mergner: Koalitionsvertrag ist "rückschrittlich"

Angesichts der Herausforderungen, was den Klima- und Umweltschutz betrifft, kritisiert Mergner die Bayerische Staatsregierung scharf: "Bezüglich der Klima- und Biodiversitätskrise und was die Erhaltung unserer Heimat angeht, ist das Regierungsprogramm unambitioniert und in vielen Bereichen sogar rückschrittlich“, so der Landesvorsitzende.

Weitere Kritikpunkte des Verbands sind unter anderem: das Festhalten an der 10H-Abstandsregel für Windräder, der Ausbau von aus Sicht des Bunds Naturschutz umweltschädlicher Wasserkraft und der starke Flächenverbrauch. "Ich appelliere an Ministerpräsident Markus Söder und die neue Regierung, sich darauf zu besinnen, dass der Schutz unserer Lebensgrundlagen – gerade auch hier in Bayern – oberste Priorität haben sollte“, so Mergner.

Gesellschaftlicher Rückhalt für Klimaschutz schwindet

Auch wenn der Verband sich in diesem Jahr über 1.000 neue Mitglieder freuen konnte, haben er gespürt, dass an vielen Stellen der gesamtgesellschaftliche Rückhalt, was Naturschutz betrifft, zum Teil weggebrochen ist. Bei Themen wie dem Heizungsgesetz kam es zu massiven Anfeindungen gegenüber der Ampelregierung, aber auch in Richtung des Verbands, wie Mergner sagt. Bei dem Thema Wärmepumpen soll es unter anderem Anfeindungen und Lügenkampagnen gegeben haben. Man spüre, dass das Vertrauen schwinde und die Demokratie leide, so der Verband.

Wasserschutz als große Herausforderung im neuen Jahr 2024

Nächstes Jahr soll der Schwerpunkt auf dem Thema Wasser liegen. Der Landesbeauftragte des Bunds Naturschutz, Martin Geilhufe, betont, dass die Menschen sich auch in Bayern vermehrt auf Dürren, Wassermangel und Überschwemmungen einstellen müssen. "Wir wollen mit unserem Schwerpunkt beispielsweise den Wasserrückhalt in der Fläche, die Gefahren für unsere Grundwasser oder auch die massive Verschwendung dieser wertvollen Ressource in die Öffentlichkeit bringen", so Geilhufe.

Auch "Schwammstädte", die Wasser aufnehmen und speichern können, sollen thematisiert werden. Wo kann beispielsweise in München Wasser versickern und wo können Bäume gepflanzt werden? Doch auch die Landwirtschaft sei gefragt oder Naturschutzmaßnahmen wie Wiederbenässung von Mooren.

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