"Bald ist wieder Sandkerwa" ist auf einem Schild mit Kreide geschrieben.
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Die Sandkerwa zählt zu den beliebtesten Volksfesten in Bayern. Rund 200.000 Besucher werden an vier Tagen in Bamberg erwartet.

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Sandkerwa in Bamberg: Letzte Vorbereitungen laufen

Die 74. Sandkerwa wird morgen offiziell eröffnet. Die Kirchweih zählt zu den beliebtesten Volksfesten in Bayern und geht auf die Weihe der Kirche St. Elisabeth in der Sandstraße zurück. Rund 200.000 Besucher werden bis Montag in Bamberg erwartet.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Jürgen Wirth ist im Stress. Als stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins 4. Distrikt der Stadt Bamberg ist er Mitorganisator von einem der größten und beliebtesten Volksfeste in Bayern: der Sandkerwa. Ausgetragen wird die Kirchweih im Sandgebiet in der Altstadt seit 1951. Ab 18 Uhr beginnt das Fest am morgigen Donnerstag mit dem traditionellen Bieranstich. Bis Montagabend werden rund 200.000 Menschen in der Welterbestadt erwartet.

"Es ist immer noch anstrengend. Vor allem, wenn sich Änderungen ergeben", sagt Wirth, der seit 24 Jahren im Bürgerverein aktiv ist. "Wir haben hier in der Altstadt wenig Infrastruktur. Mit Wasser und Strom gibt's oft Probleme und das ist bei neuen Ständen immer eine Herausforderung", erklärt der Geschäftsführer der Sandkerwa GmbH.

Aus der Immobilienbranche auf die Kirchweih

Wirth überprüft die Stände und hilft im Notfall bei der Verlegung von Kabeln, damit alles pünktlich steht. So auch bei Marcel Dusold. Der Standbetreiber ist in diesem Jahr zum ersten Mal bei der Kirchweih mit einer Bar dabei. Eigentlich kommt der Bamberger aus dem Immobilienbereich und ist vor dem Start des Volksfestes nervös, denn er hat einiges an Geld in seinen neuen Wein-Stand investiert. Er wisse noch nicht, was auf ihn zukomme, aber sei voller Hoffnung, dass alles gut laufe. Der Unternehmer ist schon seit zwei Wochen mit den Aufbauarbeiten beschäftigt.

Seit 22 Jahren ist Frank Krensel mit einem Bierstand auf dem Volksfest in der Altstadt vor Ort. Er betreibt den Stand inzwischen mit Tochter Eva Mathes. Es sei jedes Jahr stressig, weil sie ihre Hütte selbst bauen, erzählt Eva Mathes. Aber nach der Abnahme am Donnerstagmittag machen sie sich ein Bier zum Anstoßen auf, erzählt Frank Krensel lächelnd. Die Bierpreise bei der Sandkerwa für einen halben Liter Bier liegen in diesem Jahr zwischen fünf und sechs Euro.

2017 musste das Volksfest abgesagt werden

Bisher sieht alles nach einem guten Start für die Sandkerwa aus. Doch es gab Jahre, in denen es nicht rund lief. 2017 musste das Volksfest in der Sandstraße abgesagt werden, weil die Größenordnung des Festes für einen Bürgerverein nicht mehr zu stemmen gewesen sei, erklärt Wirth. Die Sicherheitsauflagen hätten zugenommen und das sei für einen Bürgerverein nicht mehr gegangen. Doch dann folgte die Rettung für die Kirchweih. Die Stadt Bamberg stieg mit ein und veranstaltet seit 2018 gemeinsam mit dem Bürgerverein die Kirchweih.

Seit 2022 sollen Besucher an Kassen bezahlen

Nach einer zweijährigen Corona-Zwangspause folgt eine weitere Neuerung. Besucher sollen seit dem Jahr 2022 an Kassen vor dem Sandgebiet ab 18 Uhr 2,50 Euro bezahlen oder für fünf Tage sechs Euro. Dafür bekommen sie das offizielle Sandkerwa-Festabzeichen und unterstützen den Verein.

Damit werden die gestiegenen Preise für Security und Reinigung ausgeglichen, erklärt der Bürgerverein. Das kommt aber nicht bei allen Kerwa-Fans gut an. Bei mehr als zehn Eingängen in die Altstadt und das Sandgebiet kann der Bürgerverein nicht kontrollieren, ob alle Besucher ein Festabzeichen kaufen. "Wünschenswert wäre es, dass 100 Prozent der Besucher ein Festabzeichen kaufen." Das sei aber nicht der Fall, denn nur rund 25 Prozent der Besucher, würden Geld für das Abzeichen bezahlen, sagt Wirth.

Trotz steigender Preise für Veranstalter und Besucher: Die Sandkirchweih ist eines der beliebtesten Volksfeste in Nordbayern, und ab morgen werden die Gassen in der Bamberger Altstadt wieder extrem voll sein. Denn Sandkerwa ist nur einmal im Jahr.

Volle Gassen während der Bamberger Sandkerwa vor zwei Jahren.
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Volle Gassen während der Bamberger Sandkerwa vor zwei Jahren.

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