Polizist und Polizistin suchen ein Blumenbeet in Marktheidenfeld ab.
Bildrechte: Ralf Hettler

Ermittlungen nach Messerstecherei unter Rockern in Marktheidenfeld

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Schlägerei unter Rockern: Ermittlungen und ein Haftbefehl

Nach der Messerstecherei zwischen rivalisierenden Motorradbanden an einer Tankstelle in Marktheidenfeld wurden neun Männer dem Haftrichter vorgeführt: Ein Rocker bleibt in Untersuchungshaft. Den Tag über wurde mit einem Großaufgebot weiter ermittelt.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Am Samstagabend war es an einer Tankstelle in Marktheidenfeld zu einer Messerstecherei zwischen rivalisierenden Motorradbanden gekommen. Noch in der Nacht auf Sonntag konnte die Polizei mehrere Tatverdächtige festnehmen. Neun von ihnen wurden dann am Montagabend dem Haftrichter vorgeführt.

Ein 49-jähriger Tatverdächtiger aus dem Landkreis Miltenberg bleibt in U-Haft. Gegen ihn wird ermittelt wegen versuchten Totschlags und einem besonders schweren Fall des Landfriedensbruchs, so ein Polizeisprecher. Acht weitere kommen frei, aber werden als tatverdächtig geführt. Ihr Strafverfahren läuft also weiter und je nach Beweislage kann Anklage erhoben werden.

Hundertschaft und Drohne suchen den Tatort ab

Mit einer Hundertschaft, einer Drohne und Hundeführern suchte die Polizei vor dem Richtertermin erneut die Tankstelle und eine angrenzende Straße ab. Laut den Ermittlern wurde "jeder Stein umgedreht". Die Beamtinnen und Beamten waren demnach auf der Suche nach kleinen Gegenständen, um Rückschlüsse auf weitere, an der Tat beteiligte Personen zu ermöglichen.

Denn die Polizei geht davon aus, dass sich "mehrere Dutzend" Personen an der Tankstelle aufgehalten hatten. Die Polizei würde gerne weitere Beteiligte ermitteln als die zunächst neun Festgenommen und die fünf Verletzten.

Grund für Aufeinandertreffen weiter unklar

Ob die rivalisierenden Banden sich absichtlich oder zufällig an der Tankstelle in Marktheidenfeld getroffen haben, sei demnach noch unklar. Zwei Tage nach der Tat, sei noch ein frühes Stadium der Ermittlungen, sagte der Dienststellenleiter der Polizei Marktheidenfeld, Michael Zimmer, zu BR24. Eine Ermittlungskommission "Tankstelle" wurde mit Beamten eingerichtet, die sich mit Kriminalität unter Rockern auskennen. Diese werde jetzt auf Hochtouren ermitteln.

Dabei gehe es um Zeugenvernehmungen, um die Auswertung von Spuren. Allerdings ist es Zimmer auch wichtig, zu betonen, dass Marktheidenfeld nicht als Schwerpunkt von Rockerbanden bekannt sei. "Wir haben hier natürlich auch Rocker, die hier wohnhaft sind. Allerdings ist es so, dass wir hier in keiner Weise irgendwelche Auffälligkeiten hatten." Laut aktuellem Sachstand seien die Beteiligten der Tat auch "bei weitem nicht alle aus dem Landkreis Main-Spessart", sondern auch aus anderen Landkreisen.

Polizei mit Großaufgebot an der Tankstelle

Am Samstagabend war die Polizei gegen 22 Uhr zu einer Schlägerei an einer Tankstelle in Marktheidenfeld gerufen worden. Ein Großaufgebot, an dem Einsatzkräfte aus Unterfranken und Baden-Württemberg beteiligt waren, rückte aus und begann mit der Fahndung, bei der neun Personen festgenommen werden konnten. Fünf weitere Menschen wurden bei der Tat verletzt, der Rettungsdienst brachte sie in ein Krankenhaus.

Die Polizei hatte mit Durchsuchungsbeschlüssen der Staatsanwaltschaft Würzburg in den Wohnanwesen der Männer unter anderem Hieb-, Stich- und Schusswaffen, Schutzbekleidung, Mobiltelefone und Betäubungsmittel gefunden und dann sichergestellt. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den beiden Gruppen um Mitglieder und Unterstützer der Banden "Bandidos" und "Outlaws". Die Männer sind zwischen 25 und 63 Jahre alt.

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