Große mit bunten Bändern geschmückte Kuhglocken: Allgäuer Zugschellen
Bildrechte: Allgäu GmbH/Klaus Peter Kappest
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Mit großem Schellengeläut wird das neue Jahr im Allgäu eingeläutet.

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Silvester ohne Böller: Im Allgäu läuten Kuhglocken und Schellen

Silvester ohne Böller: Im Allgäu läuten Kuhglocken und Schellen

Der Jahreswechsel wird im Allgäu oft auf besondere Art gefeiert. Zum vierten Mal heißt es "S'Allgäu schealed" – das Allgäu schellt. Statt mit Raketen und Böllern begrüßen Einheimische und Gäste mit Kuhglocken und Schellen das neue Jahr.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Kuhglocken und Schellen gehören nicht nur im Sommer zum Allgäu. Zum Jahreswechsel heißt es wieder "S´Allgäu schealed" (übersetzt: "Das Allgäu schellt"). In Pfronten im Ostallgäu beispielsweise begrüßen Einheimische und Gäste das Jahr mit kleinen und großen Glocken statt Raketen und Böllern.

Entlastung für Feuerwehr und Rettungskräfte

Es spare nicht nur Müll, sondern helfe auch, die Feuerwehren und Rettungsdienste zu entlasten, heißt es von der Allgäu GmbH, die für das Standortmarketing der Region zuständig ist. Auch lokal gibt es viele Initiativen, die Neujahrsnacht in der großen Gemeinschaft zu organisieren. Oberstdorf beispielsweise ruft dazu auf, auf private Feuerwerke zu verzichten. Stattdessen veranstaltet die Gemeinde eine große öffentliche Silvester-Show.

Böllerverbote und zentrale Feuerwerke

Ein generelles Nein zu Feuerwerk im Ort gilt in der Ostallgäuer Gemeinde Nesselwang im bebauten Ortsgebiet aus Brandschutzgründen. Wer trotzdem böllern möchte, muss auf die Wiesen rundherum ausweichen. Auch wenn sich nicht alle daran halten – unterm Strich habe sich diese Regelung in den letzten Jahren bewährt, sagt die Gemeinde.

Andere Allgäuer Kommunen setzen auf gemeinsame, professionell organisierte Feuerwerke, beispielsweise Görisried und Oberthingau im Ostallgäu, Haldenwang im Oberallgäu, Türkheim und Illerbeuren im Unterallgäu. Bereits vor 25 Jahren wurde zum ersten Mal unter dem Motto "Gemeinsam genießen, statt allein zu zünden" zusammen in Illerbeuren der Jahreswechsel gefeiert.

Kein Feuerwerk am Berg

In den Bergen und im Wald hat Feuerwerk nichts verloren, sagt der Gebietsbetreuer für den Ostallgäuer Alpenrand, Thomas Hennemann. Offenes Feuer sei im Wald generell verboten. Wer nachts am Berg unterwegs sei, müsse sich außerdem im Klaren darüber sein, dass er die Wildtiere störe und aufschrecke.

Wenn dann auch noch Raketen gezündet würden, dann herrsche Panik im Wald, was den Tieren gerade im Winter, mit Schnee und eisigen Nächten, wertvolle Kraftreserven raubt. Deshalb verzichtet zum Beispiel das ganze Kleinwalsertal auf ein Feuerwerk. Knallkörper jeder Art sind verboten und das schon seit fünf Jahren.

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