Kuhglocken und Schellen gehören nicht nur im Sommer zum Allgäu. Zum Jahreswechsel heißt es wieder "S´Allgäu schealed" (übersetzt: "Das Allgäu schellt"). In Pfronten im Ostallgäu beispielsweise begrüßen Einheimische und Gäste das Jahr mit kleinen und großen Glocken statt Raketen und Böllern.
Entlastung für Feuerwehr und Rettungskräfte
Es spare nicht nur Müll, sondern helfe auch, die Feuerwehren und Rettungsdienste zu entlasten, heißt es von der Allgäu GmbH, die für das Standortmarketing der Region zuständig ist. Auch lokal gibt es viele Initiativen, die Neujahrsnacht in der großen Gemeinschaft zu organisieren. Oberstdorf beispielsweise ruft dazu auf, auf private Feuerwerke zu verzichten. Stattdessen veranstaltet die Gemeinde eine große öffentliche Silvester-Show.
Böllerverbote und zentrale Feuerwerke
Ein generelles Nein zu Feuerwerk im Ort gilt in der Ostallgäuer Gemeinde Nesselwang im bebauten Ortsgebiet aus Brandschutzgründen. Wer trotzdem böllern möchte, muss auf die Wiesen rundherum ausweichen. Auch wenn sich nicht alle daran halten – unterm Strich habe sich diese Regelung in den letzten Jahren bewährt, sagt die Gemeinde.
Andere Allgäuer Kommunen setzen auf gemeinsame, professionell organisierte Feuerwerke, beispielsweise Görisried und Oberthingau im Ostallgäu, Haldenwang im Oberallgäu, Türkheim und Illerbeuren im Unterallgäu. Bereits vor 25 Jahren wurde zum ersten Mal unter dem Motto "Gemeinsam genießen, statt allein zu zünden" zusammen in Illerbeuren der Jahreswechsel gefeiert.
Kein Feuerwerk am Berg
In den Bergen und im Wald hat Feuerwerk nichts verloren, sagt der Gebietsbetreuer für den Ostallgäuer Alpenrand, Thomas Hennemann. Offenes Feuer sei im Wald generell verboten. Wer nachts am Berg unterwegs sei, müsse sich außerdem im Klaren darüber sein, dass er die Wildtiere störe und aufschrecke.
Wenn dann auch noch Raketen gezündet würden, dann herrsche Panik im Wald, was den Tieren gerade im Winter, mit Schnee und eisigen Nächten, wertvolle Kraftreserven raubt. Deshalb verzichtet zum Beispiel das ganze Kleinwalsertal auf ein Feuerwerk. Knallkörper jeder Art sind verboten und das schon seit fünf Jahren.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!