20.11.2024, Bayern, München: Autos und ein Radfahrer sind am Morgen bei Schneematsch ins Münchner Stadtzentrum unterwegs.
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20.11.2024, Bayern, München: Autos und ein Radfahrer sind am Morgen bei Schneematsch ins Münchner Stadtzentrum unterwegs.

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So bereitet sich Bayern auf das Schnee-Wochenende vor

So bereitet sich Bayern auf das Schnee-Wochenende vor

Die bayerischen Kommunen sehen sich gut für das bevorstehende Winter-Wochenende gerüstet: Fahrzeuge und Einsatzkräfte stehen bereit, die Salzvorräte sind gut aufgefüllt. Mit einem massiven Wintereinbruch ist vorerst aber noch nicht zu rechnen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Antje Saft freut sich schon auf den Schnee. Und das, obwohl er für sie vor allem eines bedeutet: Viel Arbeit. Denn sie ist die Chefin der Münchner Straßenreinigung und die ist in der gesamten Innenstadt fürs Schneeräumen zuständig. "Wenn man dann so die ersten Vorboten merkt, der Wind wird kälter, man richtet die Fahrzeuge her, das macht schon Spaß", erzählt sie.

München sieht sich gut vorbereitet

Sowohl der Winterdienst als auch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) fühlen sich gut vorbereitet. Rund 1.000 Einsatzkräfte und 600 Fahrzeuge stehen zum Schneeräumen bereit. Und wenn’s im Laufe des Winters wieder kurzzeitig massive Schneefälle geben sollte, so wie im vergangenen Jahr Anfang Dezember, dann wird der fast 100 Jahre alte Trambahn-Schneepflug wieder zum Einsatz kommen. Heuer seien auch mehr Fahrer dafür ausgebildet worden, so die MVG.

Vor rund einem Jahr, am ersten Dezemberwochenende, blies es in nur einer Nacht rund einen halben Meter Schnee vom Münchner Himmel. Die Folge: Die Münchner Trambahn stand tagelang still, es dauerte fast eine Woche, bis der normale Fahrbetrieb auf allen Linien wieder aufgenommen werden konnte. Teilweise mussten die Gleise sogar von Hand freigeschaufelt werden. Dafür musste die MVG auch viel Kritik einstecken. Mit Mann und Maus seien sie damals im Einsatz gewesen, erinnert sich die Antje Saft.

Auch in Nürnberg sind Salzspeicher gut gefüllt

Auch in Nürnberg hat man sich vorbereitet auf den Winter, die Salzspeicher sind gut gefüllt, so André Winkel vom "Servicebetrieb Öffentlicher Raum" (SÖG) der Stadt Nürnberg: "Wir haben auch schon die ersten Winterdienste hinter uns. Das heißt also, Praxiserfahrung ist in diesem Jahr schon da. Und, ich denke mal, da sind wir ganz gut aufgestellt."

380 Einsatzkräfte insgesamt sind startklar in Nürnberg. Wie in anderen Städten auch werden sie in Schichten arbeiten. Neben den Straßen müssen in Nürnberg auch rund 300 Kilometer Radwege sowie Gehwege gestreut werden.

Schädliche Wirkung: Einige Regionen verwenden nur dosiert Streusalz

Im Allgäu laufen die Vorbereitungen auf die kalte Jahreszeit schon seit Sommer. Das Staatliche Bauamt in Kempten zum Beispiel setzt seit einigen Jahren auch auf sogenanntes "Feuchtsalz". Diese mit einer Flüssigkeit angereichte Mischung haftet besser auf der Straße als trockenes Salz und wird auch nicht weggeweht. So kann in Summe auch Streugut eingespart werden.

Wegen der schädlichen Wirkung auf Pflanzen, Gebäude und Autos wird Salz auch in München nur sehr dosiert und nur bei extremen Wetterereignissen verwendet. Deswegen dürfen beispielsweise Privathaushalte gar kein Salz zum Schneeräumen verwenden. Ansonsten wird in der Stadt auch Splitt, also kleine Kieselsteinchen, gestreut.

Die vier Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamtes Rosenheim setzen ebenfalls auf einen bewussteren Einsatz von Salz mit der sogenannten "Punkt-Streuung": An Auffahrten oder Verkehrs-Knotenpunkten wird dabei mehr Feuchtsalz oder Sole eingesetzt als an anderen Stellen. Man wolle so eine Balance zwischen Verkehrssicherheit, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit finden, teilte das Bauamt mit.

Das Wochenende bringt Schnee nach Bayern

Bereits am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag fällt im östlichen Mittelgebirgsraum oberhalb von 800 Metern Schnee. Bis zu 15 cm Neuschnee sind dort dann möglich, so der BR-Wetterexperte Christian Lorenz. "Der Samstag bringt milde Luft und kaum weitere Schneefälle. Erst ab Sonntagnachmittag beginnt es in Teilen Bayerns wieder zu schneien". Dabei seien bis Montagabend im Alpenvorland zwei bis fünf Zentimeter, in den Mittelgebirgen und in den Alpentälern fünf bis 15 Zentimeter und in den Hochlagen der Alpen bis zu 35 Zentimeter Neuschnee möglich', so der Wetterexperte.

Ob es insgesamt ein schneereicher Winter wird, könne man derzeit noch nicht genau vorhersagen, erklärt der Meteorologe Christian Lorenz weiter. Die einzelnen Wettervorhersagemodelle würden sich schon für das kommende Wochenende teilweise deutlich unterscheiden.

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