Wie soll sich die Zukunft der Frankenmetropole gestalten? Wie könnten sich die Innenstadt, der Verkehr und Nürnberg als Universitätsstadt weiterentwickeln? Ihre Vorstellungen zu diesen Themen haben der bayerische Ministerpräsident und gebürtige Nürnberger, Markus Söder und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (beide CSU) bei einem gemeinsamen Termin in Nürnberg vorgestellt.
- Zum Artikel: Lösungsansätze für den Stadtverkehr der Zukunft
Zukunftsplan des Ministerpräsidenten mit Stadt abgestimmt
Zentrale Punkte sind der Masterplan für die erste rein auf Künstliche Intelligenz spezialisierte Universität in Deutschland, die Machbarkeitsstudie für den Bau einer Magnetschwebebahn in der Stadt und die Idee, den leerstehenden Kaufhof in der Innenstadt abzureißen und dort stattdessen ein Kongresszentrum zu bauen. Der Zukunftsplan sei eng abgestimmt mit der Stadt Nürnberg, betonte Söder.
Statt Kaufhof ein Kongresszentrum im Herzen der Stadt
Oberbürgermeister Marcus König sagte, dass in Nürnberg ein Ort fehle, an dem Kongresse mit 300 bis 1.000 Teilnehmern veranstaltet werden könnten. Dieser könnte in der Innenstadt im ehemaligen Kaufhof entstehen. Sein Plan sieht vor, dass ein Investor das Gebäude übernimmt und gegebenenfalls abreißt. Die NürnbergMesse solle Ankermieter für das "Kongresszentrum City" werden, wie es König nannte. Das ehemalige Kaufhaus steht zwar unter Denkmalschutz. Doch Söder sagte, dass ein Abriss rechtlich möglich sei. Er befürworte dies.
Magnetschwebebahn von der UTN über Messe ins Südklinikum
Der Ministerpräsident unterstützt auch die Absicht der Stadt Nürnberg, eine Magnetschwebebahn zu bauen. Im März werde der Stadtrat eine entsprechende Absichtserklärung abgeben, sagte König. Die Bahn soll auf der Strecke zwischen der neuen Technischen Universität Nürnberg (UTN), der Messe und dem Süd-Klinikum fahren. Der Freistaat werde dazu eine Machbarkeitsstudie mit 90 Prozent fördern, kündigte der Ministerpräsident an. Die Kosten für den Bau der Magnetschwebebahn, die viel leiser als eine herkömmliche Straßenbahn sei, bezifferte Söder auf 170 bis 180 Millionen Euro. Die Magnetschwebebahn, die vom Oberpfälzer Unternehmen Max Bögl entwickelt worden sei, sei ein modernes und bürgerfreundliches Verkehrsmittel, das nun auch in einer deutschen Stadt getestet werden solle. "Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft", sagte Söder.
Masterplan für TU Nürnberg als KI-Universität
Das Wissenschaftsministerium erarbeitet derzeit einen Masterplan, aus der Technischen Universität Nürnberg eine KI-Universität zu machen. Dort soll nach Söders Vorstellung dann auch eine auf künstlicher Intelligenz basierte Software entwickelt werden. Söder nennt diese "Bayern- oder Franken-Chat-GPT". Sie solle dafür sorgen, dass der Freistaat künftig nicht nur auf Technologie von amerikanischen Unternehmen angewiesen sei.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!