Eine Lehrveranstaltung an der Technischen Universität Nürnberg.
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Neue TU Nürnberg als "Role Model" für andere Hochschulen

Neue TU Nürnberg als "Role Model" für andere Hochschulen

An Bayerns Hochschulen beginnt heute das Wintersemester – erstmals auch an der neuen Technischen Universität Nürnberg. Die 20 Studierenden erwartet traumhafte Bedingungen: Arbeit in Kleingruppen, enge Betreuung durch Professoren und neueste Technik.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Luca, Dimitri und Irene sind drei von derzeit 20 Studierenden an der neuen Technischen Universität Nürnberg (UTN). Kurz vor Beginn des Semesters bestaunen sie die schicke Ausstattung der Lernstudios – große, helle Fenster, abgeschirmte Computerarbeitsplätze, Sitzsäcke. Hier lässt sich arbeiten! Die drei sind für den Masterstudiengang "Künstliche Intelligenz und Robotik" eingeschrieben – zusammen mit lediglich zwei weiteren Studierenden im Moment.

Wenige Studierende "großes Plus für uns"

"Nur fünf Studenten, das bedeutet, dass wir mehr Aufmerksamkeit bekommen", meint Dimitri Senjari. "Wir lernen uns einfach besser kennen. Ich sehe das als großes Plus für uns." Seine neue Kommilitonin Luca Heller pflichtet ihm bei. "Da wir hier sehr praktisch arbeiten werden und das ganze eher interdisziplinär aufgebaut ist, erwarte ich mir, sehr viel mitzunehmen aus dem Studium." Auch die Arbeitsweise wird anders sein als an anderen Universitäten: Keine großen Hörsäle, keine klassischen Klausuren. Stattdessen praxisorientierte Arbeit in Kleingruppen und enge Begleitung durch die Professoren. Die Unterrichtssprache ist Englisch.

Leibniz-Preisträger lehrt an TU Nürnberg

Einer von ihnen ist ein echter Star der KI-Forschung: Prof. Wolfram Burgard ist international anerkannter Experte auf dem Gebiet und Träger des Leibnizpreises. Auch für ihn ist das Konzept der neuen Technischen Universität Nürnberg ein Vorteil. Im kleinen Kreis mit wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern könne er sehr praxisbezogen arbeiten. "Wir wollen hier natürlich hochmoderne Ansätze vorstellen, und das ist bei einer Universität, die gerade im Aufbau ist, ein ganz großer Vorteil", so Burgard. "Wir können auch Studierende und Absolventen generieren, die sich mit den neuesten Techniken auskennen." Das sei ein echter Standortvorteil.

100 Bewerbungen für KI-Studiengang

Für den KI-Studiengang gingen nach Angaben der TU Nünberg rund 100 Bewerbungen aus 31 Ländern ein. Fast 90 Prozent der Bewerbungen kamen aus dem Ausland. Die finale Anzahl der Studierenden in diesem Masterstudiengang ist abhängig davon, ob alle ihre Visa erhalten, heißt es von der UTN. Angepeilt seien derzeit rund 20 Studierende, die unter anderem in den Bereichen Robotik, Maschinelles Lernen und Data Science ausgebildet werden sollen.

TU-Campus noch im Bau

Gelernt und gelehrt wird vorübergehend in einer ehemaligen Schuhfabrik aus dem 19. Jahrhundert im Süden der Stadt. Ab Januar 2024 sollen dann die ersten Kurse auf dem neuen Campus stattfinden, der derzeit im ebenfalls neuen Stadtteil Lichtenreuth auf dem Gelände des ehemaligen Südbahnhofs errichtet wird. Die Insolvenz des Bauträgers Gerchgroup hat den Bau verzögert. Für das Jahr 2030 peilt TU-Präsident Prof. Hans Jürgen Prömmel 1200 Studierende und 75 Professoren an. In der Endausbaustufe sollen es etwa 6.000 Studierende und 200 Professorinnen und Professoren sein. Auch dann ist das Betreuungsverhältnis noch deutlich besser als an anderen deutschen Hochschulen.

Erste bayerische Unigründung seit 1978

Aber vielleicht lernen andere Universitäten von der TU Nürnberg, wie in Zukunft gelehrt und gelernt werden sollte. Die neue Hochschule wolle das Role Model für andere sein, sagt Präsident Prömmel. Damit wäre die TU Nürnberg nicht nur die erste bayerische Unigründung seit 1978 – sie hätte auch Strahlkraft weit über die Region hinaus.

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