Das Ulrichsfest des Bistums Augsburg am 8. Juli 2023. Dicht gedrängt stehen Menschen auf dem Rathausplatz zwischen Bühnen und Ständen.
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Das Bistum Augsburg feiert dieses Jahr den Heiligen Ulrich.

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Spaß und Kritik auf dem Ulrichsfest des Bistums Augsburg

Spaß und Kritik auf dem Ulrichsfest des Bistums Augsburg

Das Bistum Augsburg hat in der Innenstadt mit viel Gesang und Tanz das Ulrichsfest gefeiert. Essen und Getränke waren kostenlos - eine Hommage an den Heiligen Ulrich. Die Besucher hatten aber auch die Möglichkeit, die Kirche zu kritisieren.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Raum für Spaß und Freude, aber auch für Kritik, war auf dem Ulrichsfest des Bistums Augsburg. Rund 1.000 Menschen haben das Fest auf dem Rathausplatz laut Polizei besucht. Musik, Tanz und Gesang, aber auch viele Infostände waren geboten. Um 11.30 Uhr haben Bischof Bertram Meier und Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber gemeinsam mit Kindern Luftballons mit Wünschen an den Heiligen Ulrich steigen lassen. Unter den Besuchern waren viele Menschen, die in der Kirche engagiert sind, aber auch andere Bürger.

  • Zum Artikel: "Doppeljubiläum - Ulrichswoche in Augsburg"

Bischof Bertram: "Kirche muss rausgehen" - wie der Heilige Ulrich

Bischof Bertram Meier erhofft sich vom Ulrichsfest, dass das Bistum Augsburg dadurch sichtbarer wird als bisher: "Kirche muss rausgehen, sich nicht in ihr Schneckenhaus zurückziehen." Auch der Heilige Ulrich war laut Bischof Bertram ein Mann, der hinausgegangen ist zu den Menschen, sich nicht versteckt hat in seinem Haus.

Der Heilige Ulrich hat sich für Arme eingesetzt - und war streitbar

Auf dem Fest waren sämtliche Getränke und das Essen kostenlos. Auch damit wollte das Bistum an den Heiligen Ulrich erinnern. Denn der soll, der Legende nach, immer als letzter gegessen haben, wenn alle anderen versorgt waren. Der Bischof betonte aber auch, dass der Heilige Ulrich durchaus streitbar war. Denn er soll die Reichen genötigt haben, den Armen etwas zu geben, womit er sich in der Oberschicht unbeliebt gemacht hat.

Möglichkeit zur Kritik an der Kirche - mitten auf dem Ulrichsfest

Auch kirchliche Laien waren auf dem Ulrichsfest dabei. Der Diözesanrat hatte einen Stand, an dem die Besucher ihre Kritik an der Kirche äußern konnten - und zwar schriftlich. Unter anderem forderten die Besucher mehr Beteiligung von Frauen sowie offenen Umgang mit Homosexualität. Noch heute will der Diözesanrat mit Bischof Bertram über die Kritik der Festbesucher sprechen.

Der Bischof ist außerdem auf einem Gesprächspodium auf Kritik an der Kirche eingegangen. Er sagte, er sei gerne Bischof und er wolle ein Bischof der Mitte sein, aber die Art und Weise, wie manche Menschen Kritik äußerten, sei übertrieben, oft unter der Gürtellinie. Der Bischof bat deshalb Kritiker, auf ihre Wortwahl zu achten.

Oberbürgermeisterin als Schirmdame auf dem kirchlichen Fest

Schirmdame des Ulrichfests war Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber. Auf die Frage, warum sie als Oberbürgermeisterin dieses Amt auf einem kirchlichen Fest übernommen habe, sagte sie: "Kirche bedeutet immer Halt für die Menschen."

Das Ulrichsfest - Auftakt für ein Jubiläumsjahr

Das Ulrichsfest ist der Auftakt für ein Jubiläumsjahr. Heuer ist der 1050. Todestag des Heiligen Ulrichs und der 1.100 Jahrestag seiner Bischofsweihe. Der Heilige Ulrich war mehr als 50 Jahre Bischof in Augsburg. Er galt schon unter Zeitgenossen im 10. Jahrhundert als Vorbild. So soll er auf Reisen den Quellen zufolge immer dafür gesorgt haben, dass Arme in seiner Nähe auch ausreichend zu essen haben. Mit dem Jubiläumsjahr will das Bistum Augsburg "viele Menschen dazu einladen, die Schönheit und den Trost einer Gemeinschaft im Glauben wieder zu entdecken", so Bischof Bertram Meier.

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