"WirtshausWiesn" 2020
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Statt Oktoberfest: Münchner "WirtshausWiesn" startet

Statt Oktoberfest: Münchner "WirtshausWiesn" startet

Um Punkt 12 Uhr wird in über 50 Münchner Wirtschaften "ozapft". Die "WirtshausWiesn" beginnt damit an dem Tag, an dem es eigentlich auf der Theresienwiese hätte losgehen sollen. Pandemiebedingt sind jetzt nur Gasthäuser "oktoberfestmäßig" dekoriert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die WirtshausWiesn 2021 ist eine Aktion des Vereins der Münchner Innenstadtwirte und der Großen Wiesnwirte. Auch in diesem besonderen Jahr – dem zweiten hintereinander ohne Oktoberfest – sollen die Münchner ein bisschen Wiesn-Stimmung erleben können.

"Ozapft is": In der Gaststätte statt im Zelt

Das Anzapf-Zeremoniell, mit dem normalerweise der amtierende Oberbürgermeister im Schottenhamel-Zelt das Fest mit dem Ruf "Ozapft is" eröffnet, wird in verschiedenen Gaststätten unterschiedlich gehandhabt.

Im "Platzl" wird der Chef des Hauses und Sprecher der Wiesnwirte, Peter Inselkammer, das erste Fass anstechen. Der Münchner Alt-Oberbürgermeister und Ex-Anzapfkönig Christian Ude (SPD) wird um 12.00 Uhr im Schiller Bräu ein Fass anstechen, teilten die Wirtinnen mit. Ein nostalgischer Akt: Ude hatte als erster OB auf der Wiesn 2005 das 200-Liter-Fass mit nur zwei Schlägen angezapft. Ebenfalls um 12 Uhr zapft Justiz-Minister Georg Eisenreich (CSU) das erste Fass Wiesn-Bier im "Augustiner Klosterwirt" von Gregor Lemke (Vorsitzender des Vereins der Münchner Innenstadtwirte) an.

"WirtshausWiesn" eigentlich altes Konzept

Das Konzept der "WirtshausWiesn" beruht auf einer Tradition, die genau so alt ist wie die Wiesn selbst. Das allererste Oktoberfest im Jahr 1810 wurde nämlich gar nicht auf der Theresienwiese gefeiert, dort fand "nur" ein Pferderennen statt. Gegessen, getrunken und gesungen wurde in den umliegenden Wirtshäusern.

Wiesn als Lebensgefühl

Heuer muss die WirtshausWiesn das Oktoberfest freilich komplett ersetzen. Bis zum 3. Oktober sind mehr als 50 Gasthäuser und Lokale samt den zugehörigen Biergärten "wiesnmäßig" dekoriert, zum Beispiel mit frischem Hopfen. Das Personal trägt Tracht und die Kundschaft idealerweise auch. Neu ist ein eigener Pin zum Anstecken. Es gibt Wirtshausmusi, Hendl und Haxn, Ochs am Spieß und Steckerlfisch, und natürlich Lebkuchenherzerl. Das Motto: "Die Wiesn ist kein Ort oder eine Veranstaltung, sondern in erster Linie ein Lebensgefühl."

Tracht in der ganzen Stadt

Bestätigt fühlen sich die Gastronominnen und Gastronomen durch den Erfolg im vergangenen Jahr. Die Menschen hätten sich über das Angebot gefreut, sagt Wiesnwirte-Sprecher Peter Inselkammer: "Besonders schön war, dass man überall in der Stadt Tracht sah". Auch Co-Wiesnwirte-Sprecher Christian Schottenhamel ist überzeugt: "Das fehlte vielen und zeigte die Wiesn-Sehnsucht." Gregor Lemke, Sprecher der Innenstadtwirte, erinnert sich ebenfalls gerne an die Premiere: Man habe "Wiesn-Flair und das damit verbundene Lebensgefühl" in die Stadt gebracht.

Auch heuer haben sich die Gastronomen dafür einen "strengen Verhaltenskodex" auferlegt, wie sie betonen: Die Beachtung der Hygiene und Sicherheitsmaßnahmen sei "oberstes Gebot".

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