Die NS-Diktatur hat überall Spuren hinterlassen. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen haben Jugendliche, ein Historiker und eine Filmcrew die Mechanismen der Manipulation der Jugend durch die Nationalsozialisten jetzt genauer beleuchtet. In ihrem Kurzfilm "Vergiftete Wurzeln – Der lange Schatten der Hitlerjugend" haben sie einen der Originalschauplätze im Oberland besucht.
6.000 Jungen beim Zeltlager
"Wir sind zum Sterben für Deutschland geboren." Dieser Satz prangte 1934 auf einer großen schwarzen Holzwand in der Mitte des Zeltplatzes beim ersten Hochlandlager der Hitlerjugend in Aidling am Riegsee. Mehr als 6.000 junge Burschen nahmen an dem Zeltlager teil. Vier Wochen lang machten sie Sport und Geländespiele, bekamen Vorträge, übten Sprechchöre – die Hitlerjungen sollten so die NS-Ideologie verinnerlichen und auf den Krieg vorbereitet werden.
Spurensuche 90 Jahre später
90 Jahre später hat Regisseurin Rosmarie Bundz zusammen mit Jugendlichen den damaligen Lagerplatz aufgesucht und sich auf Spurensuche begeben. In ihrem Kurzfilm "Vergiftete Wurzeln" kommt Historiker Thomas Wagner zu Wort. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Hitlerjugend. Den Filmemachern geht es aber auch um Parallelen zur Jetztzeit.
Kurzfilm "Vergiftete Wurzeln"
Das Filmprojekt ist eine Kooperation mit dem Fachbereich präventive Dienste des Landratsamtes, dem Kreisjugendring und der Partnerschaft für Demokratie. Am 19. November hat der 20-minütige Film Premiere im Hochlandkino in Garmisch-Partenkirchen, danach findet ein Gespräch mit Experten statt – bei dem auch darüber diskutiert werden soll, auf welche Art heute versucht wird, Jugendliche für ein völkisches und rassistisches Weltbild zu gewinnen.
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