Archivbild: Großbaustelle Theatersanierung - auch finanziell.
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Theatersanierung Augsburg: Architekten gekündigt

Theatersanierung Augsburg: Architekten gekündigt

Die Bauarbeiten laufen, die Planer wechseln: Die Stadt Augsburg hat dem Architekturbüro, das bisher die Sanierung des maroden Theaters koordinierte, gekündigt. Man wolle finanziell handlungsfähig bleiben. Nicht nur an den Kosten gibt es jetzt Kritik.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Augsburgs größtes Sanierungsprojekt braucht neue Architekten, zumindest in Teilen. Mitte August kündigte die Stadt ihre Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro, das bis dato für die Sanierungsplanung des Staatstheaters zuständig war – das Münchner Unternehmen "Achatz + IMP Ingenieure", das auf Großprojekte im Kulturbereich spezialisiert ist. Am Montag hat die Verwaltung die Kündigung bestätigt, Gründe werden mit Verweis auf das Vertragsrecht nicht genannt.

Baureferent: "Heft des Handelns in der Hand"

Mit der Kündigung behalte die Stadt "mit Blick auf die Finanzierung des Projekts das Heft des Handelns in der Hand", so Baureferent Steffen Kercher. Diesbezüglich standen Stadt und Projektverantwortliche jüngst in der Kritik, weil die Kosten für das Großprojekt erneut nachträglich gestiegen waren – auf insgesamt 417 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie ursprünglich geplant.

Welcher Teil der Sanierung betroffen ist

Die aufgekündigte Zusammenarbeit betrifft den sogenannten Bauteil II des Staatstheaters, der den Neubau vom "Kleinen Haus" umfasst, einer Multifunktionsbühne, neben Betriebsgebäuden, Probebühne, Werkstätten sowie Lager- und Verwaltungsräumen. Diese Neubauten sollten 2025 beginnen, jetzt sucht die Stadt ein neues Architekturbüro für Koordination und Bauarbeiten.

Wie es weiter geht

Ungeachtet der Vertragskündigung laufen die Arbeiten an der Großbaustelle laut Verwaltung wie geplant weiter – man befinde sich im Zeitplan, heißt es aus dem Baureferat. Für die nun notwendige Neuausschreibung erwartet die Stadt eine "rege Beteiligung". Dabei gehe es vor allem um die Umsetzung, da sämtliche künstlerisch-architektonische Leistungen bereits abgeschlossen seien.

Warum es Kritik an der Entscheidung gibt

Kritik an der Vertragskündigung kommt mitunter von der Stadtrats-SPD: Sie wirft der Stadtregierung Führungsprobleme vor und warnte, dass sich die Sanierung infolge der Kündigung verzögere und noch teurer werde. Der Stadtrat hatte vor der Sommerpause Ende Juli Mehrkosten von 77 Millionen Euro für die Sanierung des Staatstheaters genehmigt. Die jetzt bekannt gewordene Trennung vom Architekturbüro dürfte nur wenige Wochen danach stattgefunden haben, wie mehrere Fraktionen im Stadtrat kritisierten.

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