Blick in die verschneiten Berge bei Oberstdorf
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Traumwetter in den Allgäuer Alpen - doch die Lawinengefahr bleibt mancherorts bestehen.

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Traumwetter im Allgäu für Wintersportler - Lawinengefahr bleibt

Traumwetter im Allgäu für Wintersportler - Lawinengefahr bleibt

Strahlender Sonnenschein und frischer Schnee: In den Allgäuer Alpen dürfte das Wetter viele Wintersportler anlocken. Die Lawinengefahr ist zwar gesunken - aber nicht überall.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Für die kommenden Tage ist für den bayerischen Alpenrand weiterhin traumhaftes Wetter mit Sonnenschein vorhergesagt. Zusammen mit dem am Wochenende vielerorts gefallenen Neuschnee zieht das viele Wintersportler in die Berge. Doch wer plant, sich abseits der Pisten zu bewegen, sollte die Lawinengefahr nicht unterschätzen.

Vorsicht und Zurückhaltung

Aktuell meldet der Deutsche Lawinenwarndienst für den bayerischen Alpenraum ab 1.400 Metern Höhe noch eine "mäßige" Lawinengefahr, das entspricht Stufe 2 auf der fünfstufigen Warn-Skala. Nur ein paar Kilometer weiter, in Österreich, wird die Warnstufe ab einer Höhe von 1.800 Metern aber immer noch mit Stufe 3 angegeben, hier wird also vor einer "erheblichen" Lawinengefahr gewarnt. "Vorsicht und Zurückhaltung" seien angebracht, so der Lawinenwarndienst. Laut Allgäuer Bergwacht soll man sich auch nicht einfach auf diese Einstufung verlassen, sondern muss sich immer auch die Lage vor Ort anschauen. Fragen, die sich jeder Tourengeher stellen sollte: Wie sind die Schneeverhältnisse an meinem Hang? Wo könnte die Gefahr liegen? Ist das Risiko so gering, dass ich mich dort auch wirklich sicher bewegen kann?

Zwischenstufen in der Schweiz

Ein Problem bei den Warnstufen sei auch, dass ihre Bandbreite ziemlich groß sei, erklärt Daniel Heim von der Bergwacht Allgäu. Warnstufe 2 kann fast schon eine 1 sein oder auch nahe an die 3 heranreichen. Besser macht das seiner Ansicht nach zum Beispiel die Schweiz. Dort gibt es seit diesem Jahr die Einstufung zusätzlich mit einem Plus oder einem Minus, also z.B. 2+, 3- . Das erleichtere die Einschätzung der Lawinengefahr erheblich.

  • Zum Artikel: Lawinenunglück auf der Zugspitze: Freunde retten Verschütteten

Instabile Schneegrundlage erfordert richtige Lawinen-Ausrüstung

Problematisch ist im Moment der Altschnee. In den höheren Lagen hat er sich oft nicht ausreichend mit der neuen Schneedecke verbunden, eine instabile Schneegrundlage ist die Folge. Außerdem hat in den Hochlagen immer wieder starker Wind den Schnee sehr ungleich verteilt. Bereits einzelne Wintersportler könnten deshalb eine Schneebrettlawine auslösen. Vor allem bei der Einfahrt in steile Mulden oder Rinnen sollte man wachsam sein, heißt es beim Lawinenwarndienst.

Das Wichtigste bleibt immer noch eine gute Tourenplanung, sagt Daniel Heim von der Bergwacht. Die fängt schon zu Hause an. Jeder Tourengeher oder Free-Rider sollte sich vorab anschauen, wie die Lawinengefahr beurteilt wird, wie sich das Wetter entwickelt und auch woher während der Tour der Wind kommt. Vor Ort sollte man dann diese Aspekte selbst überprüfen und sich zum Beispiel den Schnee genau anschauen.

Abseits der Piste kann die richtige Ausrüstung lebensentscheidend sein. Deshalb sollte man sie immer dabei haben und auch wissen, wie sie funktioniert. Mitnehmen sollten alle ein Lawinensuchgerät, eine Sonde und eine Schaufel - vielleicht auch einen Lawinen-Rucksack, bei dem ein Luftkissen ausgelöst werden kann und das verhindern kann, dass man unter den Schneemassen begraben wird. Bei aller guter Technik aber ist Daniel Heim von der Bergwacht Allgäu vor allem eins wichtig: "Man muss immer auf seinen Menschenverstand und das Bauchgefühl hören."

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