Schon seit 70 Jahren ermöglicht der katholische Männerfürsorgeverein München e.V. (KMFV) eine Weihnachtsfeier im Münchner Hofbräuhaus für obdachlose und wohnungslose Menschen. Doch wie vieles andere auch, ist das heuer aufgrund der Corona-Pandemie und des bundesweiten Lockdowns nicht möglich.
- Rückblick: Heiligabend im Hofbräuhaus - so war die Feier im vergangenen Jahr
Um den Bedürftigen dennoch eine kleine Freude an Heiligabend zu machen, hat der Männerfürsorgeverein mehrere Monate lang versucht, eine passende Alternative zu finden.
Geplante Essensausgabe in der Olympiahalle abgesagt
Die ursprüngliche Idee war deshalb, die Obdachlosenspeisung von der Gaststube des Hofbräuhauses in die weitaus größere Olympiahalle zu verlegen und dort unter dem Motto "Weihnachten zum Mitnehmen" das Essen zur Abholung bereit zu stellen.
Doch angesichts der derzeitigen Corona-Lage und der weiter steigenden Infektions- und Todeszahlen in München hat sich der KMFV nun dazu entschlossen, auch die für Heiligabend geplante Alternativveranstaltung in der Olympiahalle abzusagen, um Menschenansammlungen zu vermeiden.
Hofbräuhaus kocht Essen, Helfer liefern es aus
Der Männerfürsorgeverein will den obdachlosen und wohnungslosen Menschen nun ein "Festmahl to go" - das vom Hofbräuhaus vorab gekocht und vakuumiert wird - liefern. Mit Bussen soll das Essen ausgefahren und dann von haupt- und ehrenamtlichen Helfern in den entsprechenden Einrichtungen verteilt werden.
"Jetzt haben wir uns natürlich überlegt, was können wir am 24. Dezember tun, dass wir trotzdem ein bisschen Weihnachten zu den Wohnungslosen und Obdachlosen bringen", sagt Ralf Horschmann vom Katholischen Männerfürsorgeverein München. "Wir haben uns deshalb dazu entschieden, am 24. sowohl das Essen als auch die Geschenke zu den Bedürftigen in die Münchner Einrichtungen zu bringen."
Zum Festmahl gibt's auch ein Geschenk
Die Bedürftigen müssen also nicht auf ihr weihnachtliches Festmahl verzichten und bekommen auch heuer wieder ein spendenfinanziertes Weihnachtsgeschenk: In diesem Jahr ist es ein Rucksack, gefüllt mit nützlichen Gaben wie einem Einkaufsgutschein, Schal und Handschuhe, Salami, Kaffee und Hygieneartikel.
Männerfürsorgeverein hilft seit 70 Jahren Menschen in Not
Der KMFV wurde 1950 gegründet und hilft in der Erzdiözese München und Freising bedürftigen Menschen. Der Idee seines Gründers Adolf Mathes folgend, wendet sich der Verein an wohnungslose, arbeitslose, suchtkranke oder straffällig gewordene Mitbürger.
Der Katholische Männerfürsorgeverein beschäftigt rund 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In 20 Einrichtungen und Wohnungen werden insgesamt etwa 1.400 Plätze für Hilfesuchende angeboten.
Auch in Rosenheim wird warmes Essen an Bedürftige verteilt
In Rosenheim erhalten bedürftige Senioren ab heute ein warmes Mittagessen. Die Wirtsleute der Rosenheimer Fischküche Christine und Michael Haldek haben bereits im ersten Lockdown mit einem ehrenamtlichen Helferteam 3.000 kostenlose Essen an bedürftige Senioren ausgeliefert. Und das zwei Monate lang, von März bis Mai.
Nun geht die ehrenamtliche Aktion in eine zweite Runde. Bis zum 11. Januar wird täglich warmes Mittagessen an rund 60 Senioren geliefert. Gekocht wird in der Küche des Stadtjugendrings am Happinger Ausee und ausgeliefert wird mit zwei Fahrzeugen des Stadtjugendrings. Zum Auftakt gibt es Putengeschnetzeltes mit Nudeln und Karottengemüse. Das Projekt finanziert sich rein aus Spenden.
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