Skiunfall auf der Piste
Bildrechte: Universitätsklinik Innsbruck, Eurac Research Ivo Corrà
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Mediziner: Mehr Kopfverletzungen nach Unfällen auf Skipisten

Mediziner: Mehr Kopfverletzungen nach Unfällen auf Skipisten

Die Faschingsferien haben begonnen und damit ein weiterer Höhepunkt im Skiwinter. Doch Unfallmediziner beobachten in dieser Saison bereits jetzt vermehrt Kopfverletzungen und Kollisionen.

Über dieses Thema berichtet: Rucksackradio am .

Wenig Naturschnee, harte und eisige Abfahrten auf Kunstschnee und dazu volle Pisten in den Faschingsferien: Die Bedingungen fürs Skifahren sind derzeit nicht optimal. Laut der statistische Auswertungsstelle für Ski-Unfälle (ASU) der "Stiftung Sicherheit im Skisport" des Deutschen Skiverbands war bereits im vergangenen Winter mehr als jeder fünfte Unfall auf einen Zusammenstoß zurückzuführen. Für diesen Winter gibt es noch keine offizielle Erhebung - aber erste Zahlen von Kliniken, die häufig verletzte Skifahrerinnen und Skifahrer behandeln.

Kliniken verzeichnen mehr Kopfverletzungen

Das Klinikum Murnau verzeichnet in diesem Winter vermehrt Kopfverletzungen: über dreißig Schädelhirntraumata sowie Gesichts- und Kieferverletzungen in der laufenden Saison - und damit schon jetzt eine Verdoppelung im Vergleich zum Winter 2023/24, berichtet Fabian Stuby, Chefarzt der Unfallchirurgie Murnau.

Auch das Klinikum in Traunstein berichtet von schweren Kopfverletzungen in diesem Jahr. Ebenso werden in Innsbruck mehr Schwerverletzte eingeliefert als in der vergangenen Saison. Hier registriert man genauso wie in Murnau auch eine Zunahme von Kollisionsunfällen - mit anderen Skifahrern, mit Pfeilern und mit Bäumen neben der Piste.

Gegenseitige Rücksichtnahme gefordert

Man müsse aufeinander Rücksicht nehmen und die eigene Geschwindigkeit und Fahrweise an die Bedingungen anpassen, so Konstantin Lanzl vom Deutschen Skiverband. Wenn viel los sei auf der Piste, müsse man vorsichtiger und langsamer fahren. Lanzl weiß aus Erfahrung, dass viele Skifahrer ihre Geschwindigkeit unterschätzen.

Auch Susanna Mitterer vom Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit appelliert an alle Skifahrer, sich auf der Piste verantwortungsbewusst zu verhalten und die FIS Regeln des Internationalen Skiverbands einzuhalten.

Helme allein schützen nicht

Mehr als 90 Prozent der Skifahrerinnen und Skifahrer haben bei ihrem Unfall einen Helm getragen, beobachten Experten. Doch Helme schützen nicht vor allem: Gesicht, Nase und Kiefer bleiben bei einem Frontalaufprall trotzdem ungeschützt. Neben dem Kopf werden bei Skiunfällen am häufigsten Knie und Schulter verletzt. Und Unfälle werden zum Großteil durch Stürze, Aufprall oder Kollisionen verursacht.

Tod durch Herzkreislaufstörung

Vor allem bei Männern, die auf einer Skipiste tödlich verunglücken, ist allerdings sehr oft kein Unfall die Ursache, erklärt die alpine Sicherheitsexpertin Susanna Mitterer aus Innsbruck. Mehr als ein Drittel der Skifahrer stirbt an einer Herzkreislaufstörung. Darum sollte man sein eigenes Können und seine eigene Kondition nie überschätzen.

Dieser Artikel ist erstmals am 1. März 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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