Operationen üben unter Aufsicht: Berufsfachschule mit modernster Technik an der Würzburger Uniklinik
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Operationen üben unter Aufsicht: Berufsfachschule mit modernster Technik an der Würzburger Uniklinik

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Uniklinik Würzburg: Moderner OP-Saal nur für Ausbildung

Uniklinik Würzburg: Moderner OP-Saal nur für Ausbildung

Die Würzburger Uniklinik bildet Nachwuchskräfte für den OP-Bereich schon seit längerem in Eigenregie aus. Doch jetzt hat die hauseigene Berufsfachschule neue Räume bezogen, in denen modernste Technik zum Einsatz kommt.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Das Universitätsklinikum Würzburg baut die Ausbildung medizinischer Fachkräfte weiter aus. Die klinikeigene Berufsfachschule hat Ende 2023 neue Räume bezogen. Damit verfügt die Schule erstmals über eigene Räume, die Platz bieten für eine innovative und praxisnahe Ausbildung.

Eine Art OP-Schwester 2.0

ATA und OTA: diese beiden Kürzel stehen an der Eingangstür zu den neuen Räumen der Berufsfachschule in der Würzburger Innenstadt. 50 junge Menschen beginnen hier künftig jedes Jahr eine dreijährige Ausbildung mit dem Ziel, eines dieser beiden Kürzel zu ihrem Beruf zu machen. Ausgeschrieben dürfen sie sich dann als Anästhesie- bzw. Operations-Technische Assistenz bezeichnen.

Beide Berufsgruppen sind relativ neu: OTAs bildet das Uniklinikum Würzburg zwar schon seit zehn Jahren aus, ATAs kamen jedoch erst 2021 hinzu. Die Assistentinnen und Assistenten sind spezielle Pflegekräfte, die eben nicht am Krankenbett auf Station zum Einsatz kommen, sondern bei der Vorbereitung und Durchführung von Narkosen oder als rechte Hand am OP-Tisch.

"Wir tun was gegen den Fachkräftemangel"

Hochzufrieden zeigt sich Marcus Huppertz, Pflegedirektor der Uniklinik Würzburg, mit der neuen Einrichtung. "Wir wirken hier dem Fachkräftemangel entgegen und schaffen Voraussetzungen für eine hochspezifische Ausbildung, die sich noch mal von einer Krankenpflegeausbildung abgrenzt und die direkt in die Instrumentier- und anästhesiologische Assistenz hineinwirkt."

In den neuen Räumen der Schule stehen den Azubis modernste technische Mittel zur Verfügung, die das Lernen so realitätsnah wie möglich machen sollen. Dass der praktische Anteil der Ausbildung mit 2.500 Stunden höher ist als die Theorie, kommt bei den Schülern besonders gut an. ATAs lernen an einem Silikonarm beispielsweise Zugänge zu legen. Dazu stechen sie eine Nadel in die künstlichen Venen. Wenn es gelingt, läuft tatsächlich eine rot gefärbte Flüssigkeit heraus. Gelingt es nicht auf Anhieb, muss deswegen kein Patient darunter leiden. Für die Anästhesie-Technische Assistenz gehört dieses Legen von Zugängen, über die später beim Patienten ein Narkosemittel direkt in die Blutbahn geleitet werden kann, zum Tagesgeschäft.

In den Schulungsräumen dürfen die angehenden Fachkräfte aber auch Dinge tun, die ihnen im richtigen Leben verboten sind. Intubieren zum Beispiel. Dafür steht ihnen ein Dummy zur Verfügung. Die Puppe, die hier für die OP vorbereitet wird ist allerdings voller technischer Finessen. Wie im echten OP, zeigen Geräte ihre "Vitalfunktionen" an und signalisieren den Azubis damit, welche Maßnahmen etwa zur Stabilisierung von Atmung und Kreislauf jetzt nötig wären.

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Ausstattung auf Spitzenniveau

Schulleiter Felix Mensch sieht mit der neuen Ausstattung der Schule nun beste Bedingungen, um die ATA und OTA auf ihre künftigen Aufgaben vorzubereiten. In der Klinik werden die technischen Standards erwartet. Dort lassen sie sich aber nicht schulen, weil es den Betrieb beeinträchtigen würde. Und auch Patientinnen und Patienten verbieten sich als Übungspersonen von selbst.

Wie im echten Klinikum liegt gleich neben dem Vorbereitungsraum der eigentliche OP-Saal. Auch hier geht es um die richtigen Handgriffe zur rechten Zeit. Von der fachgerechten Sterilisation des OP-Bestecks über das korrekte Anordnen und schließlich Anreichen der einzelnen Geräte.

Der Einsatz eines mobilen Computertomografen während der OP lässt sich hier ebenso simulieren wie minimalinvasive Eingriffe mittels endoskopischer Geräte. Auch hier dürfen die Azubis selbst Hand anlegen, um besser zu verstehen, worauf es in bestimmten Situationen ankommt und die notwendigen Handreichungen für die Chirurgen gewissermaßen schon vorhersehen zu können.

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Ausbildung mit modernster Technik: Berufsfachschule für Anästhesie- bzw. Operations-Technische Assistenz in Würzburg

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