Das Polizeipräsidium Kempten hat neue Erkenntnisse zu der spektakulären Verfolgungsjagd vom Sonntagabend bekanntgegeben. Laut Mitteilung war der 43-Jährige, der mit einem gestohlenen Auto an einer Tankstelle in Lindau Tankbetrug begehen wollte, in mehrfacher Hinsicht polizeibekannt, unter anderem wegen Diebstahls, diverser Einbrüche und Verstößen gegen das Waffenrecht.
25 Polizeiautos an Verfolgung beteiligt
Das von ihm gefahrene Auto war nach Polizeiangaben vor drei Tagen in Wangen (Lkr. Ravensburg) als gestohlen gemeldet worden. Als er am Sonntag an der Tankstelle in Lindau ohne zu bezahlen davonfahren wollte, war das von einer Streife der Grenzpolizei beobachtet worden. Diese wollte den Mann daraufhin einer Kontrolle unterziehen, der er sich mit einer aufsehenerregenden Flucht entzog. Insgesamt seien an der Verfolgung des Mannes 25 Polizeistreifen aus Bayern und Österreich sowie das österreichische Spezialeinsatzkommando "Cobra" beteiligt gewesen, heißt es weiter.
Mann schießt sich in den Kopf
Als er nach einem Unfall gestellt werden konnte, hatte sich der Mann Polizeiangaben zufolge in den Kopf geschossen. In seinem Auto waren insgesamt drei Pistolen gefunden worden, zwei davon mit scharfer Munition, bei der dritten handelt es sich um eine Schreckschusswaffe, teilt die Behörde mit. Einen Waffenschein besitzt der Mann nicht. Woher die Waffen stammen, müsse nun ebenso ermittelt werden, wie die weiteren Hintergründe des Vorfalls. Das Ergebnis der Blutuntersuchung stehe noch aus.
Polizei sucht nach Zeugen
Die Ermittler bitten Zeugen, die durch die Flucht des Mannes möglicherweise gefährdet wurden, sich zu melden – auch wenn sie nur abbremsen oder ausweichen mussten, heißt es bei der Polizei. Gegen den Mann wird unter anderem wegen des Vorwurfs des illegalen Waffenbesitzes, Diebstahls und Bedrohung ermittelt.
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