Eine Frau kehrt in einem Festzelt Abfall zusammen
Bildrechte: BR/Elisabeth Möst
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Wenn die Gäste weg sind, wird auf Volksfesten geputzt und der nächste Tag vorbereitet

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Volksfeste: Wenn die Gäste weg sind, geht die Arbeit weiter

Volksfeste: Wenn die Gäste weg sind, geht die Arbeit weiter

Wenn die Besucher auf Volksfesten ausgiebig gefeiert haben, sehen Festzelt und Gelände schlimm aus. Hunderte "unsichtbare" Arbeitskräfte sorgen nachts dafür, dass am nächsten Morgen alles wieder sauber ist und die Party von neuem losgehen kann.

Über dieses Thema berichtet: STATIONEN am .

Das Rosenheimer Herbstfest ist seit einigen Tagen Geschichte. 16 Tage lang feierten rund eine Million Besucherinnen und Besucher in den beiden Festzelten, rund um Fahrgeschäfte und Essensstände. Was die meisten Besucher jedoch nicht sehen: Auch nachts wird auf den Volksfestplätzen weitergearbeitet – sei es auf dem Herbst- oder auch jetzt auf dem Oktoberfest.

"In dem Job lernst Du, wie Menschen ticken"

23 Uhr in Rosenheim: Das Feiern ist für heute vorbei. Stefan Michalke, Beppo Fürlinger und ihre Kollegen vom Sicherheitsdienst sorgen dafür, dass die Zelte und der Festplatz geräumt werden. Das Gelände muss leer sein, damit die Nachtarbeit beginnen kann. Sie treffen sowohl auf umherstreifende Gäste, die noch weiterziehen wollen, als auch auf randalierende Jugendliche. "Und Liebespaare, die nachts ein stilles Plätzchen suchen", fügt Security-Mitarbeiter Beppo hinzu. Manchmal werde es auch brenzlig – vor allem, wenn stark alkoholisierte Besucher den Heimweg nicht mehr fänden. Bis sieben Uhr morgens patrouillieren die beiden über das Gelände, um unerwünschte Eindringlinge fernzuhalten. "In diesem Job lernst Du, wie Menschen ticken", so Stefans Erfahrung.

Jede Nacht wird geputzt und aufgeräumt

Während draußen für Sicherheit gesorgt wird, beginnt in den Festzelten die Putzarbeit. Böden, Tische und Bänke müssen für den nächsten Tag gereinigt werden, damit am nächsten Tag wieder gefeiert werden kann. In den Zelten packen sogar die Bedienungen mit an, damit alles rechtzeitig fertig wird.

Auch auf der Münchner Wiesn, dem größten bayerischen Volksfest, wird jede Nacht ab zwei Uhr geputzt, damit die Festzelte um acht Uhr morgens wieder strahlen. Rund 30 Mitarbeiter der Münchner Stadtreinigung sind mit technischem Gerät auf der Theresienwiese im Einsatz. Beim Einzug der Wiesnwirte und beim Trachtenumzug arbeiten sie zusätzlich in Sonderschichten. Wenn es der Besucherandrang zulässt, sorgen tagsüber ein Elektrofahrzeug und eine kleine Kleinkehrmaschine für Sauberkeit auf dem Gelände. Auch die Umgebung Theresienwiese wird täglich gesäubert.

Millionen Besucher hinterlassen auch Unmengen an Müll: Im vergangenen Jahr fielen nach Angaben der Straßenreinigung München während des Oktoberfests rund 91 Tonnen Abfall an, etwas mehr als 2022 (88 Tonnen). Weitere 66 Tonnen wurden im Straßenumfeld aufgesammelt. Insgesamt waren 1.850 Kubikmeter Wasser nötig, um die Wege des Festplatzes zu reinigen.

Auch Essen und Getränke müssen vorbereitet werden

Zurück in Rosenheim: Während die einen putzen, bereiten die anderen das Essen für den nächsten Tag vor. Koch Lukas Huber und sein Team müssen rund 10.000 Portionen vorbereiten. Fleisch, Gemüse und Gewürze wollen verarbeitet werden, und Haxen, Leberkäs und Soßen halten ihn in der Nacht wach. "Einmal im Jahr kann man hier zeigen, dass man ein harter Hund ist", scherzt er. Auch wenn das bedeutet, 16 Tage lang mit wenig Schlaf auszukommen und von der Nacht bis zum Mittag im Einsatz zu sein. Damit keine falschen Lieferungen oder fehlende Zutaten den Zeitplan durcheinanderbringen, kann Lukas rund um die Uhr bei seinen Lieferanten nachbestellen.

Und auch das Bier muss nachts aufgefüllt werden. Um vier Uhr in der Früh beginnt Bierfahrer Andi die leeren Biertanks zu einer der großen Rosenheimer Brauereien zu bringen. Ab sechs Uhr werden die Tanks wieder befüllt und zurückgebracht. Denn um 10 Uhr, wenn die Schänke öffnet, muss alles bereit sein – damit weitergefeiert werden kann.

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