Regensburg hat am Wochenende sein Bürgerfest gefeiert, eines der größten Stadt- und Kulturfeste Bayerns. Auf 18 Bühnen und weiteren Spielorten in der Welterbe-Altstadt konnten die Besucher rund 400 Programmangebote erleben. Vier Jahre nach dem letzten Bürgerfest 2019 und nach einer coronabedingten Zwangspause wurde heuer auch das das 50-jährige Jubiläum begangen. Die Stadtverwaltung schätzt, dass etwa 250.000 Besucher gekommen sind.
Polizei und Stadt zufrieden
Den Verlauf des Bürgerfests beschreiben Polizei und Stadt als friedlich. Einige falschgeparkte Autos mussten abgeschleppt werden, einige wenige Diebstähle, Drogendelikte und Körperverletzungen wurden gemeldet. Im Falle einer Jugendlichen, die sexuell belästigt wurde, konnte ein Täter ermittelt werden.
Partnerstädte vertreten
Neben Tanz, DJs und Mitmachaktionen gab es vor allem ein breites Spektrum an Live-Musik: Pop und Rock, darunter auch Bayerischer Pop, Hip Hop und Indie, Klassik und Gospel. Jeder Platz hatte seinen eigenen Schwerpunkt. Der BR war mit der Bayern1-Band und den Brettl-Spitzen mit der Couplet AG vertreten. Traditionell waren auch die Partnerstädte eingeladen. So spielte beispielsweise der Sänger Max von Milland aus Brixen Südtiroler Mundart-Pop. Aus Tempe/Arizona war die Country-Band Southern Ways angereist, Pilsen präsentierte sich mit Volksmusik, Blues und Tänzen.
Solidarität mit der Ukraine
Für die Ukrainische Partnerstadt Odessa wurden Solidaritätsbuttons verkauft, der Erlös geht auf das städtische Spendenkonto. Auf dem Kohlenmarkt organisierte das Regensburger Literatur-Café ein Programm mit Ukrainischer Musik und Folklore.
In den Kirchen Dreieinigkeit, Neupfarrkirche und Niedermünster fanden Sonderprogramme und Führungen statt. Auch beim Essen und Trinken war die Auswahl groß. Dafür sorgten vor allem Vereine und Gastronomen. Nach etwas Regen und Wind zum Auftakt am Freitag spielte das Wetter am Bürgerfest-Wochenende bestens mit. Am Samstag und Sonntag war es sonnig und warm.
Bürgerfest soll Wert der historischen Altstadt zeigen
Mit einer "Nachhaltigkeitsmeile" auf dem Bürgerfest endete auch die Nachhaltigkeitswoche in Regensburg - ein Thema, das auch beim Bürgerfest künftig eine größere Rolle spielen soll. Auch nach dem Bürgerfest kann man in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel weiterhin die Ausstellung zu 50 Jahre Bürgerfest besuchen. Die Schau nimmt unter dem Titel "Den Himmel in den Gassen einfangen" noch bis 27. August die Bürgerfest-Anfänge in den Blick. Das erste Bürgerfest im Jahr 1973 sollte die Regensburgerinnen und Regensburger wieder mehr für die Schönheit ihrer Stadt sensibilisieren und ihnen den Wert ihrer historischen Altstadt vor Augen führen, die von Straßenplanung und Abrissplänen bedroht war.
Grüne Brunnen sorgen für Aufregung
Während des Regensburger Bürgerfests haben Mitglieder der "Klimagerechtigkeitsbewegung Endfossil" am Sonntag das Wasser der beiden Brunnen am Bismarckplatz grün eingefärbt. Mit dieser Aktion wollen die Aktivisten laut einer Mitteilung auf die Versäumnisse der Politik im Hinblick auf die Klimaziele aufmerksam machen. Gerade während des Bürgerfests sei von den Klima-Problemen in Regensburg nichts zu spüren, so die Aktivisten weiter.
Als Farbstoff wurde laut Angaben der "Klimagerechtigkeitsbewegung Endfossil" Uranin benutzt. Es sei biologisch unbedenklich und nicht schädlich für das Gestein der Brunnen. Laut Aktivisten wird dieser Farbstoff auch von Abwasserbehörden für Gewässermarkierungen eingesetzt. Die Polizei ermittelt wegen einer möglichen Sachbeschädigung. Das Wasser beider Brunnen wurde aus Sicherheitsgründen abgelassen.
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