Ein heikles Thema hat am Montagabend den Stadtrat von Straubing beschäftigt: Das Gremium stimmte darüber ab, ob zwei Werbeschilder für den Tiergarten an der Autobahn A3 für über 80.000 Euro erneuert oder abgebaut werden. Das Ergebnis war eindeutig - die Erneuerung wurde einstimmig abgelehnt.
Tiergarten als wichtiges Aushängeschild
Ein Sprecher der Stadtverwaltung sagte dem BR vorab, dass er den Ausgang der Sitzung bei diesem Thema "für völlig offen" hält. Die beiden braunen Hinweisschilder an der A3 seien ohne Zweifel ein wichtiges Werbemittel für die Stadt und den Tiergarten.
Der Zoo gilt als wichtiges touristisches Aushängeschild der Stadt und der Region. Im vergangenen Jahr haben den Tierpark am Straubinger Stadtrand insgesamt rund 420.000 Menschen besucht. Doch andererseits seien über 80.000 Euro bei der angespannten Haushaltslage ein großer Posten.
Klares Votum des Stadtrats
In der Sitzung lehnte der Stadtrat dann auch die Bereitstellung von Mitteln für eine Erneuerung der Schilder einstimmig ab - insbesondere mit Blick auf die hohe Summe und den Kostensteigerungsfaktor von fast 14. Diese hohe Summe für Autobahnschilder seien nicht vermittelbar, so die Sprecher der verschiedenen Stadtratsfraktionen. Die geforderte Summe könne besser direkt im Budget des Straubinger Tiergartens verwendet werden.
Bier-Index zur Verdeutlichung der Summe
Um die Zahlen und die Preissteigerung zu verdeutlichen, hat Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) einen Bier-Index berechnet. Denn: Würde der Preis für eine Maß Bier auf dem Straubinger Gäubodenvolksfest genauso steigen, wie der Preis für die Autobahnschilder, würde die Maß statt 12,20 Euro dann 75 Euro kosten, so Pannermayr.
Markus Pannermayr (CSU) kündigte an, die Stimmung im Gremium in einem Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zusammenzufassen - in der Hoffnung, möglicherweise eine Basis für neue Verhandlungen zu bekommen.
Autobahn GmbH: Schilder entsprechen nicht mehr der Norm
Hintergrund des Problems mit den Werbeschildern an der Autobahn war ein Schreiben der Autobahn GmbH des Bundes mit der Aufforderung, die Schilder "aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht" entweder zu beseitigen oder zu erneuern. Beide Lösungen kommen der Stadt teuer, der Abbau und Neubau kostet allerdings über 80.000 Euro.
OB Pannermayr hatte sich davon verblüfft gezeigt und daran erinnert, dass die Stadt 2001 beim Aufstellen der Schilder rund 6.000 Euro zu zahlen hatte. Der Sprecher der Stadt sagte, die Werbeschilder entsprächen nach Angaben der Autobahn GmbH des Bundes nicht mehr den Normen. Auch andere Städte hätten bereits entsprechende Schreiben bekommen und die Erneuerung der Werbeschilder wegen der Kosten abgelehnt. Dann seien diese Schilder abmontiert worden.
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