Starker Schneefall hat den Winter nach Bayern gebracht – und vor allem im Süden des Freistaats für schneebedeckte Fahrbahnen und zahlreiche Unfälle gesorgt. Besonders das Allgäu war betroffen – dort gab es 40 Zentimeter Neuschnee.
Der Schnee bleibt laut Deutschen Wetterdienst zunächst liegen – heute bleibe es kalt genug, und auch im Tagesverlauf müsse man sich gebietsweise auf Schneeschauer einstellen.
Rund 40 Zentimeter Neuschnee im Allgäu
Seit dem Morgen wurden bei schneebedingten Verkehrsunfällen im Allgäu sechs Menschen leicht verletzt. Das hat ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West auf BR-Anfrage mitgeteilt. Insgesamt musste die Polizei seitdem zu 26 Einsätzen ausrücken. Die meisten Unfälle waren Blechschäden, aber auch eine Unfallflucht und zwei Wildunfälle waren laut Polizei dabei. Im südlichen Allgäu sind seit gestern Abend rund 40 Zentimeter Neuschnee gefallen.
Die meisten Unfälle ereigneten sich nach Angaben der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West am Donnerstagabend. Die Polizei musste zu insgesamt mehr als 80 Einsätzen ausrücken. Vor allem in den Landkreisen Oberallgäu und Ostallgäu sorgte der Schnee dafür, dass Fahrzeuge ineinander rutschten, Lkws an Steigungen liegenblieben, Autos im Graben landeten oder Straßen blockierten. Mehrere Menschen wurden leicht verletzt. Mancherorts kam der Verkehr zeitweise fast ganz zum Erliegen.
Probleme bei der Bahn um Kempten, S-Bahn München verspätet
Rund um Kempten gibt es witterungsbedingte Einschränkungen im Bahnverkehr. Es sind Verbindungen nach Kempten, Buchloe, Memmingen und Immenstadt betroffen – das sogenannte Dieselnetz Allgäu, so ein DB-Sprecher. Im Allgäu ist mit Verspätungen von bis zu einer halben Stunde und Zugausfällen zu rechnen. Es gab in der Region bereits vor den Schneefällen Probleme aufgrund von Fahrzeugreparaturen.
Bei der S-Bahn München kommt es derzeit zu Verspätungen von fünf bis zehn Minuten, die Bahn spricht von Reparaturen an mehreren Weichen. Fahrgäste bittet die Bahn, sich auf den Onlinemedien wie Bahn.de und Auskunfts-Apps sowie der DB Navigator App zu informieren.
Rutschgefahr auf den Autobahnen im Süden
Auch im südlichen Oberbayern ist seit dem Abend viel Schnee gefallen. Das Werdenfelser Land liegt unter einer geschlossenen Schneedecke. In Murnau hat es etwa 15 Zentimeter geschneit.
Laut dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim gab es keine größeren witterungsbedingten Vorkommnisse. Auf den Bundesstraßen wie zum Beispiel auf der B17 von Landsberg am Lech in Richtung Schongau kam man teilweise nur im Schneckentempo voran. Auf der gesamten Autobahn A95 von Eschenlohe bis nach Sendling herrscht Rutschgefahr.
Auch im Chiemgau und im Berchtesgadener Land schneit es noch leicht. Auf den Straßen liegt wenig Schnee. Laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd kam es glättebedingt zu einigen Unfällen auf der Autobahn A8 München - Salzburg. Größere Behinderungen gibt es nicht.
Ruhige Nacht im Oberland
Zwischen zehn und 20 Zentimeter Neuschnee sind im bayerischen Oberland in der Nacht zusammengekommen. Trotz winterlicher Straßenverhältnisse sei es in der integrierten Leitstelle Oberland eine außergewöhnlich ruhige Nacht gewesen, so ein Sprecher. Es habe nur drei erwähnenswerte Einsätze gegeben: ein Auto sei auf der A95 in die Leitplanke gerutscht, ein Räumfahrzeug umgekippt und ein umstürzender Baum habe ein Fahrzeug beschädigt.
"Eine Handvoll Unfälle" in Niederbayern
Wenige Unfälle gibt es bisher auch in Niederbayern. Unter anderem rutschte bei Dingolfing ein Pkw in den Straßengraben. Bei St. Englmar im Bayerischen Wald schlitterte ein Pkw-Fahrer ebenfalls in den Graben, sein Auto überschlug sich sogar. Beide Fahrer blieben unverletzt.
Unwetterwarnung des DWD am Morgen aufgehoben
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Donnerstag wegen der starken Schneefälle für Teile Bayerns und Baden-Württembergs eine Unwetterwarnung herausgegeben. Diese ist mittlerweile aufgehoben.
Es bleibe zunächst weiter winterlich, sagte ein Sprecher des DWD am Morgen. Es sei teilweise mit Glätte durch Schneeschauer oder überfrierende Nässe zu rechnen. In Alpennähe könne es auch Schneeverwehungen geben. Die Temperaturen sollen den ganzen Tag lang 3 Grad nicht übersteigen.
Die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes für Bayern:
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Warnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:
Stufe 1 (gelb, Wetterwarnung) / Stufe 2 (orange, Warnung vor markantem Wetter) / Stufe 3 (rot, Unwetterwarnung) / Stufe 4 (dunkelrot, Warnung vor extremem Unwetter) / Grün: keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung
Wetteraussichten: Wärmer – Lawinengefahr steigt
Am Samstag soll es dann nach DWD-Angaben zunehmend trockener und freundlicher werden und auch die Sonne soll sich zeigen. Die Temperaturen steigen auf bis zu 6 Grad. Erst am Sonntag werde es dann deutlich milder, die Temperaturen steigen auf bis zu 14 Grad.
Der Lawinenwarndienst Bayern warnt vor Lawinengefahr am Wochenende. Mit steigenden Temperaturen seien aus dem felsigen Steilgelände vermehrt Lockerschneelawinen zu erwarten. Zu Vorsicht sei besonders unterhalb von Felswänden und an Gleitschneerissen geraten.
- Zum Artikel: Wer muss bis wann den Schnee geräumt haben?
Mit Informationen von dpa
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