Die bayerische SPD-Spitzenkandidatin Maria Noichl kritisiert den Wahlkampf in Bayern
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Die bayerische SPD-Spitzenkandidatin Maria Noichl kritisiert den Wahlkampf in Bayern

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Zoff in der BayernSPD nach der Europawahl

Zoff in der BayernSPD nach der Europawahl

Nur 8,9 Prozent bei der Europawahl – nun gibt es bei BayernSPD Streit. Die bayerische EU-Spitzenkandidatin wirft der bayerischen Spitze Versäumnisse und fehlende Unterstützung vor. Parteichef Florian von Brunn will sich dazu nicht öffentlich äußern.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

"Was war schwach" – unter dieser Überschrift listet Maria Noichl eine ganze Reihe von Fehlern des SPD-Wahlkampfs in Bayern auf und sieht die Schuld bei der Spitze rund um die Co-Landeschefs Florian von Brunn und Ronja Endres: Die Parteispitze habe "bewusst keinen Wahlkampf-Auftakt und Wahlkampfabschluss geplant", bei einer Veranstaltung in Rosenheim Anfang Juni, die kurzum zum Wahlkampfabschluss umtituliert wurde, habe die bayerische Parteispitze dann "komplett gefehlt".

Kein Wahlprogramm, keine Bundespromis

Es habe auch kein Wahlprogramm für Bayern gegeben, in dem Themen auf die Realität im Freistaat heruntergebrochen worden seien. In der internen Wahlanalyse, die dem BR vorliegt, stellt die bayerische SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl die Frage: "Welche Rolle spielten die Vorsitzenden der BayernSPD im EU-Wahlkampf?" Darüber hinaus beklagt Noichl, dass bis auf einen eintägigen Besuch der bundesweiten SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley und einem dreistündigen Besuch von Kevin Kühnert so gut wie keine Bundespromis in Bayern aufgetreten seien. Auch das Versenden von Wahlkampf-Materialien habe in Oberbayern nicht geklappt und sie und der zweite bayerische EU-Kandidat Thomas Rudner seien zu einer europapolitischen Veranstaltung im Landtag zu spät eingeladen worden, so das kritische Fazit Noichls.

50.000 Euro für Wahlkampf – "Wofür wurde dies ausgegeben?“

Dann formuliert sie Fragen zum Geld: "Was war die finanzielle Beteiligung der BayernSPD am EU-Wahlkampf?", fragt die 57-jährige Europabgeordnete die Parteispitze rund um Florian von Brunn. 50.000 Euro seien eingeplant gewesen, so Noichl, sie will wissen: "Wofür wurde dies ausgegeben?"

Von Brunn will sich nicht öffentlich über internes Papier äußern

Heikle Fragen, auf die der bayerische Parteichef von Brunn auf BR-Anfrage im Einzelnen nicht eingehen will. Über eine Pressesprecherin lässt er ausrichten, dass er sich zu dem internen Papier zur Aufarbeitung der Wahl nicht öffentlich äußern wolle. "Statt öffentlicher Streit über interne Angelegenheiten interessiert die Menschen meines Erachtens, was wir für politische Konsequenzen aus der Wahl ziehen", schreibt von Brunn in der Antwort, und weiter: "Politik für die hart arbeitende Mitte des Landes, das muss die SPD in den Mittelpunkt ihrer Politik stellen. Dazu gehören Investititionen in Bildung, Kitas und Klimaschutz, also in eine gute Zukunft."

Noichl: "Geht nicht um Schuld oder Konsequenzen, sondern aus Fehlern lernen"

Maria Noichl rechtfertigt ihre intern geäußerte Kritik. Es gehe ihr nicht um Schuld oder Konsequenzen, sondern darum, klare Worte zu finden, Fehler aufzuzeigen und aus diesen für die kommende Bundestagswahl zu lernen. Sie sei ja selbst Teil des Landesvorstands, betont Noichl. In der Sache bleibt sie bei der Kritik: Ein klassischer Wahlkampfauftakt wäre hilfreich gewesen, und es sei schade gewesen, dass keine weiteren Bundespromis aufgetreten seien. Da hätte sie sich mehr gewünscht.

Abgewählter Rudner: Keine Mitschuld von Landeschef von Brunn

Der zweite EU-Kandidat der BayernSPD, Thomas Rudner, hat den Wiedereinzug ins Parlament verpasst. Im BR-Interview räumt Rudner ein, dass auch er sich einen Wahlkampfauftakt und -abschluss in Bayern gewünscht hätte. Eine Mitschuld von Landeschef von Brunn am SPD-Ergebnis sieht er aber nicht: "Wenn man jetzt sagt, wir gewinnen und verlieren zusammen, dann sind wir alle gemeinsam verantwortlich für das Ergebnis", sagt Rudner im Interview mit dem BR-Politikmagazin Kontrovers.

Im Video: Beben in der Bayern-SPD

SPD-Parteichef Florian von Brunn
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SPD-Parteichef von Brunn wird fehlendes Engagement vorgeworfen

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