Für die Anrufer ändert sich durch den Umzug der Integrierten Leitstelle, kurz ILS, nichts. Notrufe werden weiterhin und ohne Unterbrechung angenommen, heißt es von der Stadt Augsburg. Beinahe wäre der Umzug allerdings verschoben worden, sagte ILS-Leiter Christian Würz von der Augsburger Berufsfeuerwehr. Hätte der Wetterdienst wieder viel Regen mit Überschwemmungsgefahr angesagt, wäre der Umzug unmöglich gewesen. Denn in so einem Fall müssen alle Plätze an den Einsatztelefonen besetzt sein. Weil es aber trocken blieb, konnte der Umzug starten.
Jetzt ist die Augsburger Leitstelle komplett umgezogen, von den alten Räumen an der Hauptfeuerwache hinüber in den Glaspalast, ein Industriedenkmal, wo früher eine große Baumwollspinnerei untergebracht war.
Mehr Notrufe - auch wegen der Unwetter
Dort gibt es laut Würz endlich genügend Platz für die Feuerwehrleute, die rund um die Uhr Anrufe von Menschen in Notsituationen entgegennehmen. Denn am alten Standort war es zu eng geworden, auch deshalb, weil zum einen die Zahl der Einwohner, zum anderen die Zahl der Notrufe in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen ist. Die ILS in Augsburg ist zuständig für die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Donau-Ries, Dillingen und die Stadt Augsburg. Mehr Menschen bedeutet auch mehr Notrufe und mehr Mitarbeiter, die die Anrufe entgegennehmen. Auch die Zunahme an Unwetterereignissen hat laut Augsburgs Ordnungsreferent Frank Pintsch dazu geführt, dass mehr Notrufe abgesetzt werden.
Laut der Stadt Augsburg ist die Zahl der Einwohner seit der Inbetriebnahme der ILS im Jahr 2008 bis heute von 840.000 auf aktuell 940.000 gestiegen. Aktuell arbeiten in der ILS rund 70 Vollzeitkräfte.
Neue Räume erleichtern die Arbeit in der Integrierten Leitstelle
Gearbeitet wird im Dreischichtbetrieb, 70 Mitarbeiter gibt es in Vollzeit. "Wir machen im Jahr ungefähr 100.000 Notfalleinsätze, rund 13.000 Feuerwehreinsätze und rund 60.000 Krankentransporte", sagt Würz. Die neuen Räume seien eine erhebliche Erleichterung im Alltagsbetrieb. Zumal der Umzug verbunden ist mit einem Hardware-Tausch der Computer. Denn alle zehn Jahre bekommen die Leitstellen neue Hardware vom Innenministerium finanziert; nun laufe der Betrieb besser und sicherer und sei wieder auf dem neuesten Stand der Technik, und das komme den Bürger zugute, so der ILS-Leiter.
Feuerwehrleute werden künftig digital alarmiert
Für die Zukunft plane die Leitstelle jetzt eine weitere Neuerung bei den Beepern, die jeder Feuerwehrmann als mobiles Alarmierungsgerät am Hosenbund trägt, erklärt Würz: "Wir werden von der herkömmlichen analogen Alarmierung weggehen und ganz auf digitale Pager umstellen", so wie es etwa die Leitstelle Allgäu und die Leitstelle Donau-Iller bereits praktizieren würden.
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