ARCHIV - 17.12.2023, Sachsen, Dresden: Eine Frau sucht in einem Mülleimer nach Leergut. (zu dpa: «Unter 1.200 Euro Rente für jeden fünften lange Versicherten») Foto: Sebastian Kahnert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Altersarmut

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45 Versicherungsjahre – und trotzdem nur eine niedrige Rente?

Mehr als eine Million Deutsche bekommen nach 45 Versicherungsjahren nur eine kleine Rente. BSW-Politikerin Sahra Wagenknecht kritisiert das und will Österreich als Vorbild. Dort zahlen fast alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenkasse ein.

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Rund jede und jeder Fünfte mit mindestens 45 Versicherungsjahren kommt in Deutschland lediglich auf eine Rente unter 1.200 Euro. Das zeigt eine Antwort der Bundesregierung an Sahra Wagenknecht, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Unter 1.200 Euro im Monat bekamen Ende 2023 rund 1,08 von 5,40 Millionen Menschen, die mindestens 45 Jahre versichert waren.

Durchschnittsrenten sind im Westen höher

Die Durchschnittsrente nach mindestens 45 Versicherungsjahren liegt bundesweit bei 1.604 Euro. Im Westen sind es – Stand Dezember 2023 – 1.663 Euro, im Osten 1.471 Euro.

Niedrige Renten haben mehrere Ursachen. Zum einen beziehen auch viele Selbstständige, Beamte oder Hausfrauen eine gesetzliche Altersrente, weil sie irgendwann in ihrem Leben mindestens fünf Jahre lang Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt haben, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung erläutert. Fünf Jahre sind die Mindestdauer für eine Rente. Die daraus folgenden Bezüge bleiben gering.

Österreich als Vorbild?

Wagenknecht fordert, Deutschland möge sich ein Beispiel an einem Nachbarland nehmen – Österreich. Dort liege die Durchschnittsrente für langjährig Versicherte 800 Euro höher. Als Hauptgrund hierfür gilt eine Rentenreform vor rund 20 Jahren: Fast alle Erwerbstätigen zahlen im Nachbarland in die gesetzliche Rentenkasse ein – auch die Staatsbeschäftigten.

Sowohl der Steuerzuschuss für die Rente als auch die Beitragssätze sind noch höher als in Deutschland, und zwar deutlich. Eine Rente bekommt man in Österreich auch erst nach 15 Jahren, nicht wie hierzulande nach fünf. Auch deshalb sind die Durchschnittsrenten höher. Auch der Beitragssatz ist in Österreich höher als in Deutschland. Der Arbeitgeber zahlt dabei mehr als der Arbeitnehmer, die Aufteilung ist nicht paritätisch.

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