Nach dem Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation "World Central Kitchen" in Gaza durch einen israelischen Luftschlag, fordert die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, "dringend Sicherheitsgarantien für Helferinnen und Helfer" vor Ort. Anders sei die Unterstützung der Menschen in Gaza und der Schutz der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr zu gewährleisten. Das sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland [externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt].
Sie forderte zudem kontinuierlichen Zugang für humanitäre Hilfe in Gaza. Ein sicherer Zugang für Helfende zu den Menschen in Not sei aktuell nicht gewährleistet, so das DRK auf BR-Nachfrage.
Keine Helfer aus Bayern mehr im Einsatz
Die Forderung richte sich sowohl an die israelische Regierung als auch die radikal-islamistische Hamas, konkretisiert das DRK gegenüber dem BR: "Das Humanitäre Völkerrecht verpflichtet alle Konfliktparteien zum Schutz von humanitären Helfern und im Gesundheitswesen tätigen Menschen."
Das Deutsche Rote Kreuz entsende Helfende derzeit nur über das Internationale Komitee des Roten Kreuzes nach Gaza. "Unsere Schwestergesellschaft, der Palästinensische Rote Halbmond, wie auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz sind weiterhin vor Ort und werden dies auch bleiben", so das DRK auf BR-Anfrage. Aus Bayern sind derzeit keine Mitarbeiter im Gazastreifen: "Der letzte Helfende aus Bayern ist planmäßig vor einigen Wochen zurückgekehrt."
Seit der Eskalation des bewaffneten Konflikts seien bei den Schwestergesellschaften insgesamt mindestens 18 Helferinnen und Helfer ums Leben gekommen: 15 Menschen vom Palästinensischen Roten Halbmond und drei Menschen von Magen David Adom ("Roter Davidstern") in Israel.
Israel räumt schweren Fehler bei Luftangriff ein
Bei dem Luftangriff der israelischen Armee waren am Dienstag sieben Mitarbeiter der US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) getötet worden. Die Fahrzeuge waren mit dem Logo der Organisation gekennzeichnet. Israels Generalstabschef Herzi Halevi bezeichnete den Angriff als "schweren Fehler", der nicht hätte passieren dürfen.
Inzwischen sind sechs der sieben Leichen nach Ägypten überführt worden. Die aus Großbritannien, Polen und Australien stammenden Todesopfer sowie die Leiche eines US-Kanadiers sollten in ihre Heimatländer überführt werden. Die Leiche des palästinensischen Fahrers wurde an dessen Familie zur Bestattung in Gaza übergeben.
Mit Informationen von dpa und KNA
Karte: Die militärische Lage im Gazastreifen
Im Audio: Opfer des israelischen Luftangriffs sind über Grenze in Rafah gebracht worden
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