Ein schwer beschädigtes Auto einer Hilfsorganisation: Sieben Mitarbeiter sind bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötet worden.
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Bei einem Luftangriff sind sieben Mitarbeiter einer Hilfsorganisation im Gazastreifen getötet worden.

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Sieben Mitarbeiter eines Hilfswerks im Gazastreifen getötet

Sieben Mitarbeiter eines Hilfswerks im Gazastreifen getötet

Bei einem Luftangriff auf einen Hilfskonvoi wurden sieben Helfer im Gazastreifen getötet. Als Reaktion stellt die Organisation die Arbeit in der Region ein. Israels Premierminister Netanjahu gestand den "unbeabsichtigten" Angriff des Militärs ein.

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Nach Angaben der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) sind bei einem Luftangriff sieben ihrer Mitarbeiter im Gazastreifen getötet worden – sechs internationale Helfer von World Central Kitchen sowie deren palästinensischer Fahrer. Das Auto der Opfer sei auf dem Rückweg getroffen worden, nachdem die Mitarbeiter geholfen hätten, im Norden des Küstenstreifens Hilfsgüter auszuliefern.

Die sieben Opfer stammten laut der Mitteilung von WCK aus Australien, Polen, Großbritannien und den Palästinensergebieten – zudem habe eines der Opfer die amerikanische und kanadische US-Staatsbürgerschaft. 

Hilfsorganisation macht Israel verantwortlich

World Central Kitchen macht für den Tod ihrer Mitarbeiter Israel verantwortlich. "Das WCK-Team war in einer konfliktfreien Zone in zwei gepanzerten Fahrzeugen mit dem WCK-Logo und einem ungeschützten Fahrzeug unterwegs", schrieb die Organisation in einer Mitteilung. Außerdem seien die geplanten Fahrten mit dem israelischen Militär koordiniert gewesen.

Der Hilfskonvoi wurde getroffen, als er das Lagerhaus in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens verlassen habe. Das Team habe mehr als 100 Tonnen humanitäre Nahrungsmittelhilfe entladen, die auf dem Seeweg nach Gaza gebracht worden war.

Israels Premierminister Netanjahu übernimmt Verantwortung für Angriff

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Verantwortung des israelischen Militärs für einen tödlichen Angriff auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen eingeräumt. Es habe sich um einen "unbeabsichtigten Angriff unserer Streitkräfte auf unschuldige Menschen im Gazastreifen" gehandelt, sagte er am Dienstag. Die Behörden "überprüfen dies gründlich", erklärte er.

Soll sich nicht wiederholen: Israel untersucht tödlichen Vorfall

Bereits in der Nacht zu Dienstag schrieb die israelische Armee auf Telegram, das Militär führe "eine gründliche Untersuchung auf höchster Ebene durch, um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen". Die Untersuchung solle zudem "das Risiko verringern, dass sich ein solcher Vorfall wiederholt", sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer Stellungnahme per Video am Dienstag.

Die Hilfsorganisation, die der in den USA lebende spanische Starkoch José Andrés gründete, schrieb auf der Plattform X (ehemals Twitter), ihr seien die Berichte bekannt. "Das ist eine Tragödie". Humanitäre Helfer und Zivilisten sollten niemals zur Zielscheibe werden, hieß es. 

"Unverzeihlich": World Central Kitchen stellt Arbeit ein

Weiter hat die World Central Kitchen in einem Statement angekündigt (externer Link), ihre Arbeit im Gazastreifen vorerst einzustellen. WCK werde "Aktivitäten in der Region aussetzen", erklärte die Organisation. Wie ihre Arbeit zukünftig fortgeführt werden könne, solle demnach bald entschieden werden.

"Dies ist nicht nur ein Angriff auf WCK, dies ist ein Angriff auf humanitäre Organisationen, die in schlimmsten Situationen kommen, in denen Nahrung als Waffe im Krieg eingesetzt wird", sagte der Geschäftsführer, Erin Gore. "Dies ist unverzeihlich."

World Central Kitchen betreibt im Gazastreifen zusammen mit örtlichen Partnern Gemeinschaftsküchen, die Mahlzeiten für die palästinensische Bevölkerung zubereiten. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober vergangenen Jahres stellte sie Millionen an Mahlzeiten zur Verfügung. Derzeit beteiligt sich die Organisation auch an Hilfslieferungen, die seit März von Zypern aus über das Meer in das Kriegsgebiet gelangen. Sie hat dabei auch die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort übernommen.

Schiffe auf dem Rückweg: Lieferung von Hilfsgütern unterbrochen

Der tödliche Luftangriff Israels auf den Konvoi von Helfern führt auch dazu, dass rund 250 Tonnen Hilfsgüter bei den Notleidenden in der Region nicht ankommen können: Die Anlieferung von Hilfsgütern per Schiff ist vorerst gestoppt worden. Die Schiffe "Jennifer" sowie die Schlepper "Open Arms" und "Ledra Dynamic" seien auf dem Rückweg zum zyprischen Hafen Larnaka, bestätigte der Sprecher des zyprischen Außenministeriums Theodoros Gotsis am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Nur eine mitgeführte schwimmende Plattform mit rund 110 Paletten Gütern sei am Gazastreifen gelöscht worden, bevor es auf dem Festland zum Angriff auf den Hilfskonvoi kam. "Die Jennifer kehrte anschließend unverrichteter Dinge zurück", sagte Gotsis. Sie habe rund 250 Tonnen Hilfsgüter an Bord. Die Hilfslieferungen sollen jedoch laut des Sprechers "so bald wie möglich" wieder starten.

Von der Leyen würdigt getötete Helfer

Die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat derweil den Familien der Opfer ihr Mitgefühl ausgesprochen. "Ich würdige die Helfer, die in Gaza ihr Leben verloren haben", teilte sie am Dienstag auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. "Mein tiefstes Beileid gilt ihren Familien und Freunden".

58 getötete oder verletzte Hilfsmitarbeiter seit Anfang des Jahres

Allein in diesem Jahr sind in Israel und Palästina bis Mitte März 58 nationale und internationale Mitarbeiter einer Hilfsorganisation verletzt oder getötet worden. Mit den jüngsten Ereignissen im Gazastreifen steigt die Zahl der Opfer auf 65. Die Daten basieren auf der Aid Worker Security Database (externer Link), die seit 1997 bis heute Daten über getötete oder verletzte Hilfsmitarbeiter weltweit sammelt.

Mit Informationen von dpa und Reuters.

Zum Video: Tote im Gazastreifen - Sieben Mitarbeiter eines Hilfswerks im Gazastreifen getötet

Bei einem Luftangriff auf einen Hilfskonvoi sind sieben Helfer im Gazastreifen getötet worden. Als Reaktion stellt die Organisation ihre Arbeit in der Region ein. Israels Ministerpräsident Netanjahu gestand den "unbeabsichtigten" Angriff des Militärs ein.
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Bei einem Luftangriff auf einen Hilfskonvoi sind sieben Helfer im Gazastreifen getötet worden.

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