Dieses vom Presseamt der israelischen Regierung am 14. April 2024 veröffentlichte Foto zeigt den israelischen Ministerpräsidenten  Benjamin Netanjahu (M) bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts im israelischen Verteidigungsministerium. Der Iran hat erstmals Israel direkt angegriffen. Trotz internationaler Warnungen schickte der Iran Drohnen und Raketen.
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Benjamin Netanjahu (M) bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts

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Israel diskutiert Gegenschlag: Druck von allen Seiten

Israel diskutiert Gegenschlag: Druck von allen Seiten

Nach dem Angriff des Iran ist die Sorge vor einer weiteren Eskalation groß. Israels Regierung diskutiert über den Gegenschlag. Hardliner fordern eine "vernichtende Antwort", die USA bremsen. Der Druck auf Premier Netanjahu ist groß.

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Zwei Tage nach dem iranischen Angriff auf Israel ist weiterhin unklar, wie die israelische Antwort aussieht oder ob es sie überhaupt geben wird. Fragen danach gibt es zuhauf. Und so klingt es dann, wenn Regierungssprecher David Mencer nichts zu sagen hat: "Israel ist für alle Eventualitäten bereit, defensiv und offensiv. Man sollte nichts ausschließen. Wir sind bereit. Wir wissen, dass Iran uns im Visier hat."

Wie den Gegenschlag ausführen? Experten haben das Wort

Am Sonntag hatte sich Israels Kriegskabinett beraten, wie man reagieren könne. Am Montagnachmittag saß die Runde schon wieder zusammen. Dass es eine, wie es hieß, signifikante Reaktion geben soll, hatten gleich mehrere Mitglieder betont.

Der Rest ist Schweigen. Und so haben zurzeit im israelischen Fernsehen die Sicherheitsexperten das Wort. Einer von ihnen ist Eytan Ben David von der Reichman Universität in Tel Aviv. Dem Fernsehsender "Channel 12" sagt er: "Zunächst müssen wir auf eine smarte Art Antworten setzen, den richtigen Zeitpunkt wählen und uns nicht von Gefühlen leiten lassen. Das wird überlegt. Und meiner Meinung nach gibt es deshalb auch so viele Kabinettssitzungen."

Klar ist nur: Regierungschef Benjamin Netanjahu ist in dieser Frage mal wieder Druck von mehreren Seiten ausgesetzt. Viele Israelis befürchten eine weitere Eskalation. Es gibt aber auch Koalitionspartner, etwa den rechtsextremen Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir. Dieser forderte gar eine "vernichtende Antwort".

Israel bekommt Druck von den USA

Und dann gibt es den Druck von vielen Staaten, allen voran den USA, eine weitere Eskalation zu vermeiden, einen Flächenbrand zu verhindern. Die Botschaft aus Washington war offenbar deutlich. Die USA unterstützen Israel bei der Verteidigung, aber nicht bei einem Angriff auf den Iran.

Israel beabsichtige, eine mit den USA koordinierte Aktion einzuleiten, berichtete der Sender "Channel 12" nach der dreistündigen Sitzung des Kriegskabinetts am Montag. Dabei seien Szenarien diskutiert worden, die nicht zu einem Krieg mit dem Iran führen sollten. Einige der diskutierten Optionen seien von der Art her geringfügiger, andere hingegen intensiver, hieß es weiter. Genaueres wurde nicht bekannt.

Stellvertreter des Iran im Visier?

Nach der Logik von Schlag und Gegenschlag, die die Konflikte in der Region bestimmt, müsste Israel eigentlich Ziele im Iran direkt angreifen. Schließlich hatte das Land in der Nacht von Samstag zu Sonntag rund 350 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, meint Eytan Ben David von der Reichman Universität.

"Es gibt andere Wege – ökonomisch, zivil oder politisch auf anderen Feldern", so David. Mit der Hamas und der Hisbollah gebe es außerdem noch die Stellvertreter des Iran: "Da gibt es jetzt eine Chance, damit umzugehen – mithilfe der Amerikaner oder ohne. Vielleicht ist jetzt die Zeit dafür", sagt der Experte.

"Iran auf strategischer Ebene treffen"

Sima Shine vom israelischen Institut für Nationale Sicherheitsstudien sagt, es gehe jetzt darum, dafür zu sorgen, Israels Integration in die Region zu verbessern: "Das Wichtigste ist, Iran auf strategischer Ebene zu treffen und nicht einfach nur ein Ziel zu treffen, sondern etwas zu tun, das den Nahen Osten verändert – mit Israel als Teil davon, zusammen mit arabischen Ländern wie Ägypten, Jordanien, den Golfstaaten und Marokko."

An der Abwehr des iranischen Angriffs hatten sich auch arabische Staaten beteiligt. Ob es bei deren Solidarität bleibt, hängt nun von Israels Reaktion auf den Angriff ab.

Im Video: Wie reagiert Israel auf den iranischen Angriff?

Der UN-Sicherheitsrat in New York
Bildrechte: BR
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Wie reagiert Israel auf den iranischen Angriff?

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