Im Beisein ihrer Freunde soll auf dem Münchner Oktoberfest ein Mann eine Besucherin vergewaltigt haben. Die 25-Jährige war laut Polizei am Sonntag mit Freunden in einem Festzelt, als der 41-Jährige ihr von hinten unter den Rock gegriffen haben und Handlungen an ihr durchgeführt haben soll, die den Straftatbestand der Vergewaltigung erfüllen. Der Verdächtige soll kurz darauf von der Frau abgelassen haben und in Richtung Ausgang gelaufen sein.
41-Jähriger muss in Untersuchungshaft
Die 25-Jährige und ihre Freunde verfolgten den Angaben zufolge den Mann und wandten sich an den Sicherheitsdienst. Dieser habe den Verdächtigen festgehalten und die Polizei verständigt. Die Beamten nahmen den 41-Jährigen fest. Wie das Präsidium auf Anfrage mitteilte, erging gegen den 41-Jährigen mit Wohnsitz in München heute Nachmittag Haftbefehl.
Schon zur Halbzeit 31 Sexualstraftaten auf der Wiesn
Die Polizei hat sich seit dem Anzapfen am 21. September mit mehr als 300 Straftaten befassen müssen. Dazu gehörten auch 31 Sexualstraftaten (Halbzeitbilanz 2023: 35), darunter eine Vergewaltigung. Fünfmal ging es bei den Anzeigen um "Upskirting", also das heimliche Filmen unter den Rock. Für die "Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen" sieht das Gesetz eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren vor.
Aber auch das, was oft verharmlosend als "Grapscherei" bezeichnet wird, ist alles andere als ein Kavaliersdelikt: Wegen sexueller Belästigung wurde zum Beispiel ein 44-jähriger Wiesngast aus dem Ausland angezeigt. Es soll sich dabei um einen Unternehmenschef handeln. Laut Polizei hatte er einer 18-Jährigen aus Starnberg in der Wirtsbudenstraße unter den Mantel gegriffen und sie ins Gesäß gekniffen.
Münchner Polizei verzeichnet insgesamt weniger Straftaten
Insgesamt gab es beim Münchner Oktoberfest dieses Jahr laut Münchner Polizei zwar mehr Einsätze (1.764) als in den vergangenen Jahren, aber dafür weniger Straftaten: Es ist zu 706 Delikten auf der Wiesn gekommen, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von rund 24 Prozent. Zu den meisten Fällen zählen Körperverletzungen.
Mit Informationen von dpa
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