In der Metropole New Orleans im US-Staat Louisiana ist in der Silvesternacht ein Mann mit einem Auto in eine Gruppe von Menschen gerast. Mindestens zehn Menschen wurden getötet und 35 weitere verletzt, wie die Katastrophenschutzbehörde der Stadt mitteilte. Der Angreifer kam bei einem Schusswechsel mit der Polizei ums Leben.
FBI geht von Terroranschlag aus – IS-Flagge im Wagen
Bürgermeisterin LaToya Cantrell bezeichnete die Tat als einen Terroranschlag. Die Details und Hintergründe würden ermittelt. Auch die US-Bundespolizei FBI betrachtet den Fall als "Terrorakt".
Bei dem Täter handelt es sich den Ermittlern zufolge um den 42 Jahre alten Shamsud-Din J., einen US-Staatsangehörigen aus Texas. Laut FBI hatte er eine Flagge der Terrororganisation IS in seinem Wagen. Das FBI arbeite daran, "die möglichen Mitgliedschaften und Verbindungen der Person zu terroristischen Organisationen zu ermitteln". Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter Komplizen hatte. Er sei vermutlich nicht allein verantwortlich, erklärte FBI-Sonderermittlerin Alethea Duncan.
Im Tatfahrzeug fanden die Ermittler nach FBI-Angaben zudem mehrere Waffen und selbstgebaute Sprengkörper. Es werde derzeit geprüft, ob diese wirklich hätten gezündet werden können.
Im Video: New Orleans – Fahrzeug rast in Menschenmenge
Fahrer stieg aus und eröffnete das Feuer
Der Vorfall ereignete sich den Angaben der Stadt New Orleans zufolge im berühmten Ausgehviertel French Quarter. Der Fahrer fuhr nach Einschätzung der Polizei mit voller Absicht in die Menschenmenge in der Bourbon Street. "Er versuchte, so viele Menschen zu überfahren wie möglich", sagte New Orleans’ Polizeichefin Anne Kirkpatrick in einer Pressekonferenz.
Anschließend sei der Mann ausgestiegen und habe angefangen, um sich zu schießen. Das berichtete der US-Sender CBS News unter Berufung auf Augenzeugen. Die Polizei erwiderte das Feuer, laut mehreren US-Medien wurde der Angreifer dabei getötet. Zwei Beamte seien im Krankenhaus und in "stabilem Zustand", sagte Polizeichefin Kirkpatrick.
Rettungskräfte waren mit einem massiven Aufgebot vor Ort. Laut einem Reporter des Senders WWLTV ließ die Polizei Restaurants und Bars auf der Bourbon Street räumen und sperrte auch die Hauptstraße des Viertels weiträumig ab. In der Silvesternacht waren im historischen French Quarter viele Feiernde unterwegs.
Gouverneur: "Fürchterliche Gewalttat"
Wie das Weiße Haus in Washington mitteilte, wurde US-Präsident Joe Biden von Beamten des FBI und des Heimatschutzministeriums über den "entsetzlichen" Angriff informiert. Biden habe bereits mit der Bürgermeisterin von New Orleans telefoniert und ihr die "uneingeschränkte Unterstützung" der Bundesbehörden zugesagt. "Es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt jeglicher Art", erklärte Biden in Washington. "Wir werden keinerlei Angriffe auf eine der Gemeinden unseres Landes tolerieren."
Der künftige US-Präsident Donald Trump brachte den Angriff in New Orleans mit illegaler Migration in Verbindung. "Wenn ich sagte, dass die Kriminellen, die ins Land kommen, viel schlimmer sind als die Kriminellen, die wir im Land haben … hat sich das bewahrheitet", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.
Louisianas Gouverneur Jeff Landry nannte das Geschehen beim Nachrichtendienst X eine "fürchterliche Gewalttat". "Bitte beten Sie gemeinsam mit Sharon und mir für alle Opfer und Ersthelfer vor Ort", schrieb er und rief dazu auf, den Bereich der Tat zu meiden.
Mit Informationen von dpa, AFP, Reuters und AP
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