Die Zahl der Toten bei einem Vorfall mit einem Geländewagen in Texas ist nach Polizeiangaben auf acht gestiegen. Der SUV hatte am Sonntag Menschen gerammt, die vor einer Migrantenunterkunft in der Stadt Brownsville auf einen Bus warteten. Der Polizei zufolge wurden mindestens zehn Menschen verletzt. In dem eigentlich als Obdachlosenunterkunft vorgesehenen Gebäude seien wegen des "derzeitigen Andrangs" Einwanderer untergebracht.
Ob es sich um eine absichtliche Tat handelte, war demnach zunächst unklar. Der Fahrer wurde den Angaben zufolge in ein Krankenhaus gebracht und sollte festgenommen werden.
Auto erfasst Menschen, die auf Bus warteten
Der Fahrer hatte die Opfer morgens erfasst, als sie auf dem Bürgersteig saßen, wie aus Videoaufnahmen einer Überwachungskamera an der Unterkunft hervorging. An der Bushaltestelle gibt es keine Sitzbank. Der Zentrumsleiter Victor Maldonado teilte mit, der Range Rover sei auf den Bürgersteig gefahren, habe sich überschlagen und sich noch etwa 60 Meter weiter bewegt. Auch Menschen, die auf dem Bürgersteig entlanggingen, seien erfasst worden. Augenzeugen hätten den Fahrer überwältigt, als dieser flüchten wollte. Sie hätten ihn bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.
Die meisten der Opfer seien Venezolaner, sagte Maldonado. Der Polizeiermittler Martin Sandoval teilte mit, das Alter oder die Identität des Fahrers sei nicht sofort bekannt gewesen. Das Auto habe keine anderen Insassen gehabt. Sandoval nannte als mögliche Gründe für den tödlichen Vorfall Trunkenheit am Steuer, einen Unfall oder eine vorsätzliche Tat. Der Fahrer habe im Krankenhaus schlecht mit den Behörden kooperiert. Sobald er das Krankenhaus verlassen dürfe, werde der Fahrer in ein Gefängnis gebracht.
Mehr Migranten aus Mexiko erwartet
Brownsville liegt direkt an der Grenze zu Mexiko. US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas hatte die Stadt am Freitag besucht und Migranten vor einem illegalen Grenzübertritt gewarnt. Die Lage an der Südgrenze der USA zu Mexiko ist seit langem angespannt angesichts einer großen Zahl von Migranten, die versuchen, in die Vereinigten Staaten zu gelangen.
Die US-Behörden bereiten sich derzeit auf das Auslaufen einer als "Title 42" bekannten Abschieberegelung am Donnerstag vor. Die im März 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump eingeführte Regelung sieht vor, dass an der Grenze zu Mexiko aufgegriffene Migranten umgehend abgewiesen werden, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Mit dem Auslaufen der Regelung erwarten die Behörden, dass noch mehr Migranten an die Grenze kommen werden.
Amoklauf sorgt für Entsetzen in Texas
Erst am Samstag war Texas von einem neuerlichen Fall blutiger Waffengewalt erschüttert worden: Bei einem Amoklauf in einem belebten Einkaufszentrum im Bundesstaat Texas tötete ein Schütze acht Menschen. US-Präsident Joe Biden teilte am Sonntag mit, unter den Toten seien auch Kinder.
Die Tat ereignete sich in Allen, einem Vorort der Stadt Dallas. Ein Polizist, der zu dem Zeitpunkt vor Ort war, habe den mutmaßlichen Täter erschossen, bevor es weitere Todesopfer habe geben können, erklärten örtliche Behörden. Mehrere Menschen wurden bei der Attacke verletzt.
Mit Informationen von AFP und AP
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