Bei ihrem achten Ukraine-Besuch seit Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die "felsenfeste" Unterstützung Deutschlands zugesichert. "Wir werden die Ukrainerinnen und Ukrainer so lange unterstützen, wie sie uns brauchen, damit sie ihren Weg zu einem gerechten Frieden gehen können", sagte Baerbock am Montag laut Auswärtigem Amt nach ihrer Ankunft in Kiew.
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Baerbock: Menschlichkeit gegen Putins "Brutalität"
Der "Brutalität" des russischen Präsidenten Wladimir Putin setze Deutschland "Menschlichkeit und Unterstützung entgegen – damit die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht nur den Winter überstehen, sondern ihr Land bestehen kann". Die Ukraine verteidige "auch unser aller Freiheit in Europa", hob Baerbock hervor. Sie betonte auch, die Zukunft der Ukraine liege "glasklar" in der Europäischen Union und der Nato.
200 Millionen Euro "Winterschutzschirm" für die Ukraine
Baerbock sicherte der Ukraine zusätzliche Winterhilfe in Höhe von 200 Millionen Euro zu. Mit dem Geld werde die humanitäre Soforthilfe des Auswärtigen Amts aufgestockt, damit etwa auch frontnahe Häuser ohne Energieversorgung Brennstoff erhalten und Ukrainer "mit dem Nötigsten wie Decken oder warmen Wintermänteln gegen die eisigen Temperaturen ausgestattet werden" könnten.
Dem Auswärtigen Amt zufolge hat die Bundesregierung die Ukraine seit Kriegsbeginn insgesamt mit mehr als 37,32 Milliarden Euro an bilateraler Hilfe unterstützt, im zivilen wie im militärischen Bereich. Zudem sei Deutschland größter Einzahler beim Refinanzierungsfonds der Europäischen Friedensfazilität (EPF), über die der ukrainischen Armee bislang Unterstützung im Wert von 11,1 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt wurde.
"Wissen um unsere Verantwortung"
"Wir als deutsche Bundesregierung, als größtes Land Europas, wissen um unsere Verantwortung", sagte Baerbock nach einem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha. "Ihr seid nicht alleine." Sybiha dankte Deutschland, mahnte zugleich aber, dass die Ukraine endlich westliche Waffen mit größerer Reichweite dazu einsetzen dürfe, russische Stützpunkte hinter der Grenze anzugreifen. "Das ist unser Recht."
Am Mittag besuchte die Ministerin eine Gepard-Flugabwehrstellung des ukrainischen Militärs in der Nähe der Hauptstadt. Die Besatzung des von Deutschland bereitgestellten Panzers hatte nach eigenen Angaben erst am Freitag drei russische Drohnen abgeschossen. Sie bat zugleich um mehr Unterstützung mit Material und Munition bei der Luftabwehr. Baerbock traf auch mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammen, der sich ebenfalls für die deutsche Unterstützung bedankte.
Deutschland gehört zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine. Sollte bei der US-Präsidentschaftswahl am Dienstag der Republikaner Donald Trump gewinnen, droht der Ukraine der Wegfall entscheidender Unterstützung. Trump ist ein entschiedener Gegner der US-Milliardenhilfen für Kiew.
Mit Informationen von AFP und dpa
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