Ab 15. Dezember gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn.
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Bahntickets nun ein Jahr im Voraus buchen

Bahntickets nun ein Jahr im Voraus buchen

Jetzt schon Tickets für den Sommer buchen: Ab sofort können Bahntickets bis zu zwölf Monate im Voraus gekauft werden. Zudem bietet die Deutsche Bahn ab Dezember neue internationale Verbindungen an. Doch es gibt auch Kritik am Angebot.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Deutsche Bahn erweitert ihre Vorbuchungsfrist: Ab sofort können Bahntickets für Fahrten im Inland bis zu zwölf Monate im Voraus gebucht werden. Zudem gibt es ab Mitte Dezember neue Direktverbindungen ins Ausland. Diese Neuerungen sollen den internationalen Bahnverkehr attraktiver machen. Doch nicht alle sind überzeugt.

Längere Vorbuchungsfrist und neuer Fahrplan

Ab dem 16. Oktober 2024 können Bahnreisende ihre Tickets für Inlandsfahrten bis zu ein Jahr im Voraus buchen – das ist doppelt so lange wie bisher. Die Deutsche Bahn möchte ihren Kunden damit mehr Planungssicherheit bieten. "Mit dieser Neuerung ermöglichen wir es unseren Fahrgästen, bereits jetzt Tickets für den Sommerurlaub im nächsten Jahr zu buchen", sagte Bahnsprecherin Anja Bröker.

Parallel dazu tritt ab Mitte Dezember 2024 der neue Fahrplan in Kraft, der zusätzliche Verbindungen und kürzere Fahrzeiten verspricht. "Wer unsere neuen Sprinterzüge nutzt, spart auf der Strecke München-Berlin bis zu 45 Minuten", so Bröker.

Im Fahrplan für das Jahr 2025 wird es bereits etwas mehr Sprinter-Verbindungen geben, also ICE-Fahrten mit nur wenigen Halten zwischen Start- und Endbahnhof. Bis Dezember 2026 werden 20 deutsche Großstädte mit einem ICE-Halbstundentakt an den bundesweiten Fernverkehr angebunden sein, hieß es.

Neue internationale Verbindungen

Ein Schwerpunkt des neuen Fahrplans liegt auf dem Ausbau grenzüberschreitender Verbindungen. Ab Dezember wird es eine neue Direktverbindung von München über Stuttgart nach Amsterdam geben. Auch Verbindungen nach Polen und Italien werden ausgebaut. Dazu zählt unter anderem eine neue Strecke von München nach Venedig. Insgesamt sollen täglich mehr als 330 Züge Deutschland mit zwölf Nachbarländern verbinden. "Das ist ein Plus von rund 25 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren", betont Bröker.

Keine zusätzlichen Kontingente bei Sparpreisen

Man kann jetzt früher buchen, es wird aber keine zusätzlichen Kontingente an Sparpreisen geben, heißt es von Seiten der Deutschen Bahn. Nicht alle sehen die neue Vorbuchungsfrist positiv. Andreas Barth, Sprecher von Pro Bahn Bayern, äußerte sich skeptisch: "Natürlich ist es gut, dass man jetzt frühzeitig planen kann. Aber dieses Jahr ist schon eine sehr optimistische Aussage. Das klingt ein bisschen nach Marketing, aber die eigentlichen Probleme der Bahn – Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – bleiben ungelöst." Teurer werden mit dem neuen Fahrplan Zeitkarten und Flex-Preise.

Tatsächlich lag die Pünktlichkeit der Fernzüge im August 2024 bei nur 61 Prozent. Die Bahn hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2027 soll dieser Wert auf über 75 Prozent steigen, dank geplanter Sanierungsarbeiten an der Infrastruktur.

Infrastruktur am Limit

Barth weist auch darauf hin, dass das Bahnnetz bereits an seine Grenzen stößt. "Jede Verbesserung im Fahrplan ist gut, aber das System Bahn ist am Limit. Neue Verbindungen sind zwar positiv, aber die Infrastruktur ist überlastet. Das bringt uns an den Punkt, wo keine weiteren Verbindungen mehr möglich sind, weil das Netz das nicht hergibt." Laut Barth ist ein massiver Ausbau der Schieneninfrastruktur notwendig, um langfristig eine Entlastung zu erreichen.

Fahrgastkomfort im Vordergrund

Trotz der Kritik hebt die Bahn den gesteigerten Fahrgastkomfort hervor. Die neuen internationalen Verbindungen sollen nicht nur schneller, sondern auch bequemer sein. Bröker unterstrich, dass die Bahn gezielt in neue Züge investiere, um den Komfort zu erhöhen und die Attraktivität der Fernverbindungen zu steigern.

Ob die neuen Verbindungen langfristig zu einer Entlastung des internationalen Bahnverkehrs führen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass ab Dezember mehr Auswahl für Reisen in europäische Nachbarländer zur Verfügung steht.

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