Unverbaute Landschaft: Hier im Rosenheimer Norden könnte einmal eine große Bahnbrücke stehen.
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Hier im Rosenheimer Norden könnte einmal eine große Bahnbrücke stehen

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Brenner-Nordzulauf kommt in Berlin auf den Tisch

Brenner-Nordzulauf kommt in Berlin auf den Tisch

Der geplante Brenner-Nordzulauf im Landkreis Rosenheim ist heute erstmals Thema einer Anhörung im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags. Dabei geht es um die geplanten Trassen. Und darum, ob sie nicht doch unterirdisch verlaufen könnten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Zugzahlen, Streckenverlauf, Prognosen und Kurvenradien: Es dürfte eine intensive Sitzung für die 33 Mitglieder des Verkehrsausschusses in Berlin werden, mit einer geballten Ladung Brenner-Nordzulauf. Neun Sachverständige sollen in nur zwei Stunden sprechen, es wird um internationale Verkehrspolitik, um Güterverkehr der Zukunft, aber auch um die Landschaft und die Gegebenheiten vor Ort im Raum Rosenheim gehen.

Unionsfraktion setzte Anhörung zu Brenner-Nordzulauf an

Gibt es Verbesserungen an einer möglichen zweigleisigen Neubaustrecke im Landkreis Rosenheim – oder gar Alternativen dazu? Das wollen CSU/CDU prüfen lassen und haben deswegen die zweistündige Anhörung im Verkehrsausschuss beantragt.

Sie greifen damit Forderungen aus der Region auf, denn der Rosenheimer Kreistag hat die "Kernforderungen" bereits gemeinsam diskutiert und verabschiedet. Als Sachverständigen hat die Unionsfraktion einen Redner aus Rosenheim eingeladen: Landrat Otto Lederer (CSU). Sein Ziel ist es, Verbesserungen für die Region zu erreichen.

Rosenheimer Landrat spricht vor Gremium

Aufgeregt ist Otto Lederer nicht. Auftritte und Reden vor einem großen Plenum ist der ehemalige Landtagsabgeordnete gewohnt. Lederer begreift diesen Termin als große Chance: Die Region finde endlich Gehör und habe die Chance, Verbesserungen bei der Planung zu erreichen. Dabei geht es hauptsächlich um mehr Tunnel, insbesondere im Inntal und nördlich von Rosenheim.

Tunnellösungen gefordert

Im Inntal gibt es Forderungen, die Verknüpfungsstelle bei Kirnstein in den Berg Wildbarren zu verlegen und nördlich von Rosenheim soll der Inn untertunnelt werden – und das im weiteren Verlauf bis nach Ostermünchen. Landrat Lederer verweist auf Tirol, wo achtzig Prozent der Strecke unterirdisch gebaut worden seien.

Auch Bürgerinitiative schickt Vertreter

Im Verkehrsausschuss sprechen insgesamt neun Sachverständige und Experten zum geplanten Brenner-Nordzulauf. Aus der Region kommen noch zwei Redner: Die AfD-Fraktion hat den Rosenheimer Landtagsabgeordneten Andreas Winhart ans Rednerpult geladen. Und die Bürgerinitiative Brennerdialog aus Rosenheim schickt Gerhard Müller ins Rennen, ein Bundesbahndirektor im Ruhestand, der auf Einladung der Linken spricht.

Müller wird sein Alternativkonzept vorstellen, das nicht auf einen Neubau setzt, sondern auf den Ausbau der bestehenden Bahnstrecken in Südostoberbayern. Das sei viel günstiger, schneller und umweltverträglicher, sind sich Bürgerinitiative und Müller sicher.

SPD lädt Tiroler Landesrat ans Pult

Die FDP lädt eine Sprecherin der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft zu dem Termin. Die SPD-Fraktion hat Tirols Landesrat Rene Zumtobel geladen, der sich in Sachen Bahnausbau in Bayern eine schnellere Realisierung wünscht. Und auf Einladung der SPD kommt auch der Fahrgastverband Pro Bahn zu Wort. Der Verband empfiehlt, die vorliegenden Planung der Deutschen Bahn so wie sie auf dem Tisch liegt weiterzuverfolgen. Es sei bei dem Projekt bereits genug Zeit verloren gegangen, so Pro Bahn.

Die Anhörung am Mittwoch beginnt um 11 Uhr. Jeder Teilnehmende am Podium hat acht Minuten Redezeit, auch Fragen und Antworten sollen möglich sein. Eine parlamentarische Debatte findet nicht statt. Nach der Anhörung beraten die Fraktionen intern, ob sie sich alternative Planungen für den Brenner-Nordzulauf vorstellen können.

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